Ich bin ein Boot

Innerer Monolog zum Thema Erlösung

von  Omnahmashivaya

Manchmal fühle ich mich wie ein Boot.

In diesem Boot sitzt die Geschichte zweier Männer und einer Frau.

Das Boot ist schon lange vom Ufer abgetrieben, hat sich eine Weile im Schilf verfangen und versteckt und treibt nun auf einem Fluss, mal langsam, mal schnell und immer allen Gefahren ausgesetzt.

Manchmal kommt die Vergangenheit zu Besuch und haut mit der Axt ein Loch in das Boot, so dass Wasser eintritt.
Man muss flicken und schaufeln, flicken und schaufeln.
Dann ist auch wieder gut und das Boot treibt ruhig in der Sonne.

Doch der Sturm kommt wieder. Die Geschichte zweier Männer und Frauen sitzt immer noch im Boot und geht nicht über Bord.

Da ist eindeutig der Wurm drin.

Das Boot treibt auf die Niagarafälle zu, die Strömung wird schneller. Die Geschichte zweier Männer und einer Frau neigt sich dem Ende und das Boot ist fast tot.

Da ist eindeutig der Wurm drin. Der Wurm bin ja ich?!
Aber ich bin lieber Wurm als Boot oder besser gesagt Wrack. Aber ich weiß nun auch, dass auch ich geholfen habe, das Boot zu zerstören.

So entfliehe ich dem Boot, schwimme gegen die Strömung an und erreiche das Ufer.

Nun treibt die Geschichte zweier Männer ohne Frau dahin. Es war ja bloß eine Geschichte und die schönste aber auch traurigste Geschichte gerät irgendwann in Vergessenheit.

Am Ufer möchte ich nicht länger Wurm sein, sondern wieder Mensch. Endlich wieder ich selbst.
Der böse Zauber ist vorbei, die Realität erreicht und die Geschichte zweier Männer und einer Frau zu Ende.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (31.10.07)
Eine gut gelungene darstellung einer situation mit symbolen, gefällt mir gut.

Lg Norman
Mirella (63)
(01.11.07)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram