Winternacht
Kurzgeschichte zum Thema Rache
von greywulf
Leise fällt der Schnee auf die karge Landschaft hinab. Der Mond leuchtet in seiner vollen Gestalt durch die Wolken, eingerahmt von seinen Kindern.Sein Licht fällt auf eine einsame Gestalt, die gerade durch einen kleinen, blattlosen Wald schreitet.
Es ist eine junge Frau mit silbernem Haar und silbernem Kleid.
Ihre Reise war lang, aber ihr Ziel scheint schon durch die Bäume.
Es ist eine alte trutzige Burg, die schon seit langer Zeit nicht mehr bewohnt ist, was man auch ihrem Zustand ansieht.
Trotzdem tront sie, wie ein alter König, machtvoll auf dem berg vor dem Mädchen, was sich aber nicht abschrecken läßt von diesem schaurigen Gemäuer.
Sie geht festen Schrittes weiter auf den steinernen Koloß zu, ihr Gang wird sogar leichter und schneller, ja es ist so als ob sie schwebt.
Es dauert nicht lange, da steht sie am Fuße des Berges, wo sich eine steinerne Treppe emporwindet. Sie bleibt kurz stehen, holt noch einmal tief Luft und eilt dann die verwitterten alten Stufen hinauf, an denen sich oben auf dem Berg ein schmaler Weg anschließt, der vor einer kleinen Pforte endet.
Die junge Frau öffnet sie, was die Pforte mit einem lauten Knarren und Quietschen kommentiert.
Die Gestalt schlüpft durch die Öffnung in die Burg und eilt die Treppe zum Burgsaal hinauf, wo sie eine düstere Leere und Stille empfängt.
Sie schaut sich um und eilt dann durch die leeren Räume der alten Burg. Aber sie wird nur von Düsternis empfangen.
Ihr Blick, der vor Aufregung und Freude gefunkelt hatte, verwandelte sich in pure Verzweiflung.
Sie ist jetzt in einem Turm und eilt in die oberste Etage. Vor einer Tür bleibt sie stehen und verharrt eine Weile. Dann öffnet sie die Tür, erst zaghaft, dann forscher und tritt mit festem Schritt in das Zimmer.
Der Mond scheint durch das einstigste Fenster und erhellt den Raum mit seinem fahlen Licht.
Er ist karg eingerichtet. Ein schmales Bett, ein kleiner Tisch nebst Stuhl sind die einzigsten Gegenstände in dem kleinen Raum.
Sie tritt zum Fenster und blickt zum Mond hinauf, die Arme über ihre Brust gekreuzt. Ihre Lippen beben, bis sie stumm den Namen desjenigen flüstert, den sie in diesen alten Gemäuern zu finden hoffte.Sie sucht schon so lange. Zu lange.
Ihre Augen schließen sich. Durch ihre Lider rinnen leicht die Tränen. Ein Geräusch schreckt sie auf.
Sie schaut hinunter in den Burghof.
In der Mitte bei dem verwitterten Springbrunnen steht eine schwarze Gestalt. An seiner Seite liegt ein schwarzer Wolf. Beide, Mensch und Tier schauen zu ihr hinauf.
Als die Frau sie sieht will sie am liebsten die drei Wörter zu ihm hinunterrufen , ja am liebsten in dieWelt hinausschreien, die ihr schon seit ewigen Zeiten in ihrem Herzen eingeschlossen sind.
Aber es kommt nur ein leises Flüstern aus ihrem Mund.
Sie eilt aus dem Raum, ihr Körper bebt vor Freude. Endlich hatte sie ihn gefunden ,sie hatte schon die Hoffnung aufgegeben.
Sie stürmt aus der Pforte und bleibt abrupt stehen. Sie starrt auf den Mann, der unten an der Treppe zu dem Turm steht.
"Du bist nicht er" sagt sie leise
Sie geht langsam auf ihn zu.
"Du bist nicht er" sagt sie nochmal leise, flüstert es fast, obwohl sie es am liebsten herausschreien will.
Sie steht jetzt dicht vor ihm, will ihm am liebsten die Fäuste auf die Brust schlagen, aber sie bleibt ruhig, fragt ihn nur mit leiser bebender Stimme: "Wo ist er?"
Der Mann schaut sie lange an, sein Gesicht zeigt keine Regung, es war wie eine Maske. Auch seine Augen waren kalt und starr.
Er dreht sich um und geht über den Hof zu einer kleinen Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Die Frau folgt ihm langsam und zögernd.
Er steht an der Pforte und wartet auf sie, ohne sich umzudrehen. Als sie heran war, öffnet er die Tür, tritt hindurch und läuft weiter.
Sie befinden sich auf einen kleinen Friedhof.
Die Grabsteine sind verwittert und teilweise umgekippt.
Hier ist schon lange keiner mehr begraben worden.
Sie gehen über den ganzen Friedhof, bis der Mann stehenbleibt. Die Frau tritt an seine Seite und blickt auf zwei Grabsteine hinab, die noch nicht so stark vom Alter gezeichnet sind, wie die anderen Grabmäler um sie herum.
Trotz allem sieht man ihrem verwitterten Zustand an, daß sie schon lange hier stehen.
Die Frau schaut auf die Steine, die vom Moos bedeckt sind, so daß man die Inschriften nicht lesen kann. Dann blickt sie zu dem Mann an ihrer Seite.
Er steht reglos da und sieht aus wie eine von den Statuen hier auf dem Friedhof.
Sein Blick ist starr auf die Steine vor ihm gerichtet.
Die Frau blickt wieder auf die Gräber, dann tritt sie vor und entfernt das Moos von den Steinen.
Als sie den Namen auf den einen Stein las, stockt ihr der Atem.
Es ist der des Gesuchten.
Bei dem anderen runzelt sie die Stirn.
Es ist ein Frauenname.
Sie schaut über die Schulter zu ihrem düsteren Begleiter.
"Er hat nicht lang gewartet, nachdem du fort warst. Eure Schwüre waren ihm egal.
Er war jähzornig und grausam. Und seine bessere Hälfte stand ihm in nichts nach. Land und Leute litten darunter. Bei jeder Kleinigkeit kam er mit seinen Nachbarn in Streit.
Vergiß ihn.
Er ist tot und begraben.
Und er war sowieso nicht der Richtige für dich."
Sie schaut ihn weiter an.
"Wie...?" setzt sie an, obwohl sie die Antwort ahnt.
Er legt eine Hand auf sein Schwert.
"Ich habe ihm den Tod gebracht."
"Woher...?" setzt sie wieder an
"Wieso ich mir das Recht nehme, als Todesengel aufzutreten? Das Recht der Menschen, die unter so einen Teufel zu leiden haben." Seine Stime bleibt ruhig,aber man spürt trotzdem den Zorn, der in ihm tobt.
"Er war nicht immer so." sagt sie leise.
"Doch, er hat es dir nur nicht gezeigt." erwidert er ebenso leise.
"Verlaß diesen Ort. Hier hält dich nichts mehr. Geh fort von hier und warte auf den Richtigen."
"Das geht nicht," flüstert sie leise.
Sie schaut an sich herab.
Der Mann sieht mit Verblüffung, wie auf ihrer Brust ein dunkelroter Fleck erscheint, der schnell größer wird.
"Ich habe gewußt, wie er war, ich wollte es nur nicht sehen. Es wurde zu meinem Verhängnis, wie du siehst. Ich bin nur hier, um mich zu rächen, aber du kamst mir zuvor.
Ich müßte wütend auf dich sein, aber ich bin es nicht. Ich danke dir. Du gibst meiner Seele die Ruhe, die sie braucht."
Während sie dies sagt, löst sie sich langsam von unten her auf und verschwindet vollends, als das letzte Wort über ihre Lippen kommt.
Der Schwarze Wolf stimmt ein Geheul zu ihrem Gedenken an, das der Wind in die Winternacht hinausträgt.
Warg starrt noch eine Weile auf die Stelle ,wo die Frau stand, dann dreht er sich um und macht sich auf den Weg zum nächsten Abenteuer.
Es ist eine junge Frau mit silbernem Haar und silbernem Kleid.
Ihre Reise war lang, aber ihr Ziel scheint schon durch die Bäume.
Es ist eine alte trutzige Burg, die schon seit langer Zeit nicht mehr bewohnt ist, was man auch ihrem Zustand ansieht.
Trotzdem tront sie, wie ein alter König, machtvoll auf dem berg vor dem Mädchen, was sich aber nicht abschrecken läßt von diesem schaurigen Gemäuer.
Sie geht festen Schrittes weiter auf den steinernen Koloß zu, ihr Gang wird sogar leichter und schneller, ja es ist so als ob sie schwebt.
Es dauert nicht lange, da steht sie am Fuße des Berges, wo sich eine steinerne Treppe emporwindet. Sie bleibt kurz stehen, holt noch einmal tief Luft und eilt dann die verwitterten alten Stufen hinauf, an denen sich oben auf dem Berg ein schmaler Weg anschließt, der vor einer kleinen Pforte endet.
Die junge Frau öffnet sie, was die Pforte mit einem lauten Knarren und Quietschen kommentiert.
Die Gestalt schlüpft durch die Öffnung in die Burg und eilt die Treppe zum Burgsaal hinauf, wo sie eine düstere Leere und Stille empfängt.
Sie schaut sich um und eilt dann durch die leeren Räume der alten Burg. Aber sie wird nur von Düsternis empfangen.
Ihr Blick, der vor Aufregung und Freude gefunkelt hatte, verwandelte sich in pure Verzweiflung.
Sie ist jetzt in einem Turm und eilt in die oberste Etage. Vor einer Tür bleibt sie stehen und verharrt eine Weile. Dann öffnet sie die Tür, erst zaghaft, dann forscher und tritt mit festem Schritt in das Zimmer.
Der Mond scheint durch das einstigste Fenster und erhellt den Raum mit seinem fahlen Licht.
Er ist karg eingerichtet. Ein schmales Bett, ein kleiner Tisch nebst Stuhl sind die einzigsten Gegenstände in dem kleinen Raum.
Sie tritt zum Fenster und blickt zum Mond hinauf, die Arme über ihre Brust gekreuzt. Ihre Lippen beben, bis sie stumm den Namen desjenigen flüstert, den sie in diesen alten Gemäuern zu finden hoffte.Sie sucht schon so lange. Zu lange.
Ihre Augen schließen sich. Durch ihre Lider rinnen leicht die Tränen. Ein Geräusch schreckt sie auf.
Sie schaut hinunter in den Burghof.
In der Mitte bei dem verwitterten Springbrunnen steht eine schwarze Gestalt. An seiner Seite liegt ein schwarzer Wolf. Beide, Mensch und Tier schauen zu ihr hinauf.
Als die Frau sie sieht will sie am liebsten die drei Wörter zu ihm hinunterrufen , ja am liebsten in dieWelt hinausschreien, die ihr schon seit ewigen Zeiten in ihrem Herzen eingeschlossen sind.
Aber es kommt nur ein leises Flüstern aus ihrem Mund.
Sie eilt aus dem Raum, ihr Körper bebt vor Freude. Endlich hatte sie ihn gefunden ,sie hatte schon die Hoffnung aufgegeben.
Sie stürmt aus der Pforte und bleibt abrupt stehen. Sie starrt auf den Mann, der unten an der Treppe zu dem Turm steht.
"Du bist nicht er" sagt sie leise
Sie geht langsam auf ihn zu.
"Du bist nicht er" sagt sie nochmal leise, flüstert es fast, obwohl sie es am liebsten herausschreien will.
Sie steht jetzt dicht vor ihm, will ihm am liebsten die Fäuste auf die Brust schlagen, aber sie bleibt ruhig, fragt ihn nur mit leiser bebender Stimme: "Wo ist er?"
Der Mann schaut sie lange an, sein Gesicht zeigt keine Regung, es war wie eine Maske. Auch seine Augen waren kalt und starr.
Er dreht sich um und geht über den Hof zu einer kleinen Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Die Frau folgt ihm langsam und zögernd.
Er steht an der Pforte und wartet auf sie, ohne sich umzudrehen. Als sie heran war, öffnet er die Tür, tritt hindurch und läuft weiter.
Sie befinden sich auf einen kleinen Friedhof.
Die Grabsteine sind verwittert und teilweise umgekippt.
Hier ist schon lange keiner mehr begraben worden.
Sie gehen über den ganzen Friedhof, bis der Mann stehenbleibt. Die Frau tritt an seine Seite und blickt auf zwei Grabsteine hinab, die noch nicht so stark vom Alter gezeichnet sind, wie die anderen Grabmäler um sie herum.
Trotz allem sieht man ihrem verwitterten Zustand an, daß sie schon lange hier stehen.
Die Frau schaut auf die Steine, die vom Moos bedeckt sind, so daß man die Inschriften nicht lesen kann. Dann blickt sie zu dem Mann an ihrer Seite.
Er steht reglos da und sieht aus wie eine von den Statuen hier auf dem Friedhof.
Sein Blick ist starr auf die Steine vor ihm gerichtet.
Die Frau blickt wieder auf die Gräber, dann tritt sie vor und entfernt das Moos von den Steinen.
Als sie den Namen auf den einen Stein las, stockt ihr der Atem.
Es ist der des Gesuchten.
Bei dem anderen runzelt sie die Stirn.
Es ist ein Frauenname.
Sie schaut über die Schulter zu ihrem düsteren Begleiter.
"Er hat nicht lang gewartet, nachdem du fort warst. Eure Schwüre waren ihm egal.
Er war jähzornig und grausam. Und seine bessere Hälfte stand ihm in nichts nach. Land und Leute litten darunter. Bei jeder Kleinigkeit kam er mit seinen Nachbarn in Streit.
Vergiß ihn.
Er ist tot und begraben.
Und er war sowieso nicht der Richtige für dich."
Sie schaut ihn weiter an.
"Wie...?" setzt sie an, obwohl sie die Antwort ahnt.
Er legt eine Hand auf sein Schwert.
"Ich habe ihm den Tod gebracht."
"Woher...?" setzt sie wieder an
"Wieso ich mir das Recht nehme, als Todesengel aufzutreten? Das Recht der Menschen, die unter so einen Teufel zu leiden haben." Seine Stime bleibt ruhig,aber man spürt trotzdem den Zorn, der in ihm tobt.
"Er war nicht immer so." sagt sie leise.
"Doch, er hat es dir nur nicht gezeigt." erwidert er ebenso leise.
"Verlaß diesen Ort. Hier hält dich nichts mehr. Geh fort von hier und warte auf den Richtigen."
"Das geht nicht," flüstert sie leise.
Sie schaut an sich herab.
Der Mann sieht mit Verblüffung, wie auf ihrer Brust ein dunkelroter Fleck erscheint, der schnell größer wird.
"Ich habe gewußt, wie er war, ich wollte es nur nicht sehen. Es wurde zu meinem Verhängnis, wie du siehst. Ich bin nur hier, um mich zu rächen, aber du kamst mir zuvor.
Ich müßte wütend auf dich sein, aber ich bin es nicht. Ich danke dir. Du gibst meiner Seele die Ruhe, die sie braucht."
Während sie dies sagt, löst sie sich langsam von unten her auf und verschwindet vollends, als das letzte Wort über ihre Lippen kommt.
Der Schwarze Wolf stimmt ein Geheul zu ihrem Gedenken an, das der Wind in die Winternacht hinausträgt.
Warg starrt noch eine Weile auf die Stelle ,wo die Frau stand, dann dreht er sich um und macht sich auf den Weg zum nächsten Abenteuer.
Anmerkung von greywulf:
inspiriert von favole von victoria francis.