mundgeschichte

Prosagedicht

von  Alpha

das halsbonbon klebt an meinem
gaumen, als hätte es sich dort fest-
gesaugt, eine schraube tief hinein
gezogen, meine zunge drückt
hilflos dagegen und schmerzt, ich 
muss mit dem finger nachhelfen,
kratzen, um es ab zu bekommen, das
halsbonbon, das ich lutschen wollte
schön rundum.

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (06.01.09)
Die Tiefe der Metaphorik will erst noch ausgekostet sein...
(falls überhaupt)

 Alpha meinte dazu am 06.01.09:
ja. daher reichte ich diese heiße kartoffel auch schnell an den leser weiter ...
Baldachin (55)
(06.01.09)
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 Alpha antwortete darauf am 06.01.09:
Dem "Kampf zwischen Mensch und Welt" kann ich so nicht zustimmen. Hoffnung lese ich auch nicht heraus (oder hinein), aber das ist wohl Ansichtssache. Danke jedenfalls für diesen schönen Kommentar. Grüße, A

 Emotionsbündel (06.01.09)
Das ist so erfrischend natürlich geschrieben, dass ich es immer wieder lächelnd lesen kann. Wer kennt sie nicht, die am Zahn festklebende Lakritze oder das zwischen den Zähnen hängende Mett oder eben die am Gaumen klebenden Bonbons!?
Lieben Gruß, Emotionsbündel

 Alpha schrieb daraufhin am 06.01.09:
Wohl wahr. Doch geht es hier um ein "Halsbonbon", d.h. so allgemein kann (sollte) man es auch nicht lesen/verstehen. grüßend, A

 Isaban (06.01.09)
Gefällt mir in seiner Schlichtheit und Tiefe.

Liebe Grüße,
Sabine

 Alpha äußerte darauf am 06.01.09:
Freut mich. LG, A
Müller (45)
(06.01.09)
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 Alpha ergänzte dazu am 06.01.09:
Ich denke, das kommt auf die Halsbonbons an ... Und hey: Ich muss auch raus. LG, A

 Ingmar (03.02.09)
Kafka schreibt: Wenn der Weise sagt: »Gehe hinüber«, so meint er nicht, daß man auf die andere Seite hinübergehen solle, was man immerhin noch leisten könnte, wenn das Ergebnis des Weges wert wäre, sondern er meint irgendein sagenhaftes Drüben, etwas, das wir nicht kennen, das auch von ihm nicht näher zu bezeichnen ist und das uns also hier gar nichts helfen kann. Alle diese Gleichnisse wollen eigentlich nur sagen, daß das Unfaßbare unfaßbar ist, und das haben wir gewußt. Aber das, womit wir uns jeden Tag abmühen, sind andere Dinge.

Eins dieser anderen Dinge hast Du beschrieben hier. In Form Deiner Mundgeschichte. Allerdings hast Du es auf so wundersame Weise getan, dass jeder Weise wohl nicht anders kann, als ein Gleichnis darin zu erkennen.

Mich lässt es nicht los.

Ingmar

 Alpha meinte dazu am 07.02.09:
Ja. Lieben Dank fürs Kommentieren.

 Ingmar meinte dazu am 07.02.09:
ja. gern gelesen. gern geschehen.
und ja, warte bereits auf mehr von dir.

i.

 Dieter_Rotmund (11.09.13)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 11.09.2013 von Dieter_Rotmund wieder zurückgenommen.
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