Ich habe mich von dir
in die Hölle schicken lassen.
Bin ergeben meinen Qualen
und gehorche deinen Befehlen.
Zertrete meine innere Wahrheit,
glaube mir nichts mehr
lasse zu, dass du mit deinen Schatten
mein Herz verdunkelst.
Ich bin eine Schwarze
eine Aids-Kranke
eine Hure
eine Ausgestoßene.
Ich irre durch die Nächte voller Schmerz.
Meine Tage ich noch kaum ertrage
mit brennender Haut
und tränenden Fluten
aus meinem Innern
zerberste ich,
zerfalle in 1000 Einzelteile.
Lass den Hauch aus deinem Munde
sich zum Sturm erheben,
der mich in alle Winde zerstreut.
Ich weiß nichts mehr über mich
und meine Welten.
Bin zerfallen in ein wackelndes Gerüst.
Bin ein Gespinst der Krankheit.
Bin ein Geist nur noch.
Bin beinahe Tod
und fürchte nichts mehr,
als den Verlust deiner Liebe.
Wende mich Christus zu,
sehe ihn ans Kreuz genagelt
mich darunter.
Eine von dir Verstoßene
eine Sünderin,
die nichts anderes suchte
brauchte, wollte, ersehnte
in all den vergangenen Zeiten
als Liebe, nichts als Liebe.
Das wohl war mein Fehler?
Mein einzig großer Fehler?
Im-breit-machen-der-Beine-
zu viele empfangen zu haben?
In der Hoffnung liebend endlich
anzukommen
eine Heimat zu finden,
heil zu werden.
Nun bin ich wunder als zuvor.
Blute aus meinen Träumen.
Suche nach dem Halt deiner Hände.
Doch du bist fort,
fürchtest meinen Atem.
Siehst nur dich,
diskriminierst mich.
Kannst nicht anders
nagelst mich ans Kreuz,
und ich habe meinen eigenen
Karfreitag gefunden.
Michaela Möller
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Kommentare zu diesem Text
Joe (52)
(10.04.09)
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