Wehemir und Zerfahrenheit Teil 3

Text zum Thema Zuversicht

von franky

Sie vergaßen nicht, dem Baum als Dank für die nette Beherbergung einen Stein in die Krone zu setzen. Es war eine vornehme studierte Rotbuche. Sie war sehr belesen, sie besaß eine reichhaltige Büchersammlung. Tief unter der Erde reihte sich Buch am Buch, Blatt an Blatt, es war der ganze Stolz des gesamten Waldrandes. Wehemir und Zerfahrenheit besetzten in üblicher Reihenfolge das Pferd, dann ging es weiter. Das Pferd stieß dreimal durch die Nüstern, und wies so auf einen Bach auf der Längsseite hin. Wehemir zog seine gestern erbeuteten Schwanzhaare aus der Brusttasche und knüpfte eine Angelschnur. An das eine Ende befestigte der findige Kerl einen hohlen Zahn, dann streckte er einen Zeigefinger in die Luft und pfeifend flog des Fischers Angel in den Bach. Aber ach, der war ja viel zu tief und hatte fürchterlichen Hunger, er murmelte etwas Unverständliches in sein Gebüsch wie „Schenk, schenk mir ein Brot, schenk mir ein Brot!“ Zerfahrenheit verstand „Schenk mir ein Rot!“ Ohne Zögern nahm er das zusammengefaltete Abendrot und warf es
in den Bach.
Da wurde der Bach wütend und schrie mit hoch erhobener Fontäne „Das war um einen Buchstaben zu wenig, so ist es keine Speise für meine Fische!“
Zerfahrenheit kramte in seinen Taschen und suchte, er fand aber nichts wo ein B zu viel wäre, Wehemir lag vornüber auf der Pferdemähne und ein „Bitte“, da ergriff Zerfahrenheit mit flinken Fingern das übriggebliebene B und warf es in den Bach. Da freuten sich die Fische, denn so hatten sie wieder Brot zu essen. Als Dank dafür zeigte er ihnen den Weg in den Erdteil Sommer. Es war gar nicht mehr weit, sie befanden sich schon am Ende des Frühlings.
Als die drei einige Zeit am Ufer dahin trotteten, stellten sie fest, dass der Bach immer größer wurde, seine Stimme immer lauter wurde, er wuchs, und wuchs, er floss nicht mehr so munter dahin, er wurde träge und wand sich langsam um riesige Schleifen, der Weg wurde dadurch um einiges länger. Sie schnitten den Weg ab, indem sie gerade weiter und etwas entfernt vom Ufer maschierten.

Wehemir und...

Inhalt

Wehemir und...

Inhalt

Wehemir und...

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Wehemir und Zerfahrenheit Teil 3

Text zum Thema Zuversicht

von franky

Zur Zeit online: