Lastenträger.

Text zum Thema Abenteuer

von  franky

Ein total durchtrainierter Bergsteiger kassiert eine schöne Summe, verpflichtet sich eine reiche Frau auf seinem Rücken den Berg hinaufzutragen.

Zu dieser Zeit gab es noch keinen Lift.

Er schnallt sich das dafür vorgesehene Gerät auf den Rücken, kniet sich hin und bittet die Dame Platzzunehmen. 

In Anbetracht der kommenden Belastung, spannte er seine Muskel bis zum zerreißen an.

Dann lockert er sich wieder und stand mit seiner köstlichen Fracht vorsichtig auf und nahm den steilen Weg in Angriff. Die Dame sass mit dem Rücken an Rücken das Gesicht nach hinten gerichtet, so dass sie den gesamten Weg den schönsten Ausblick ins Tal hatte.

Heute Morgen fiel bei dem Bergsteiger das Frühstück etwas deftiger aus:

Bohnensterz mit heißen Grammelfett übergossen, das war eine ausgiebige Kalorienbombe.   

Anfänglich führte der Weg an Wiesen und Wald vorbei ins Felsige Gelände, wo der Motor des starken Mannes schon ziemlich beansprucht wurde. In seinem Bauch rumorte es verdächtig, die Gase wollten, sich entladen, suchten den Weg nach draußen,

Die erste Rauchfahne zog sich hoch und streifte die empfindliche Nase der Dame.

„Das War im Preis nicht inbegriffen! Sträfliche Vernachlässigung,

das der Kerl keinen Katalysator eingebaut hat.“ 

Sie begann nervös auf ihren Stuhl hin und her zu rutschen,

um dem unangenehmen Gestank ausweichen zu können.

Als die Verdauungsgase in kurzen Abständen immer wieder ausbrachen, Rief die Dame: „Lassen sie mich hinunter, das ist ja nicht auszuhalten!“

Der Mann antwortete mit ruhiger Stimme:

„Wenn sie ein Stück zu Fuss gehen wollen, dann meinetwegen.“

Die Dame löste ihren Hüftgurt und sprang vom Rücken des Bergsteigers und ging dann unsicheren Schrittes neben ihrem furzenden Bergführers her.

„Das ist doch anstrengender als gedacht und dieser schweißtreibender schmale Weg Berg auf, verlangt von mir das Letzte ab.“

Völlig aufgelöst, Nach Luft schnappend bad sie um eine Pause.

„Sie haben wohl zum Frühstück keinen Bohnensterz mit Grammelschmalz bekommen;“

Das völlig ungeeignete Schuhwerk führte dazu, dass die Dame sich beim Überqueren  einem Rinnsal den Fuss verknackste und keinen Schritt mehr weiter konnte.

„Jetzt haben wir nicht mal die Hälfte des Weges hinter uns gebracht und schon müssen wir abbrechen und wieder Umkehren, den hier gibt es bei Gott keinen Arzt.“

Er kniete sich nieder und gab der Dame ein Zeichen, wieder auf seinem Rücken Platzzunehmen.

„Hoffentlich benehmen sie sich Bergab etwas anständiger, nicht dass bei jedem Schritt

Sich Der Auspuff  öffnet und mich zu vergasen droht.“  

„Wenn sie weiterhin so viel zu meckern haben, können sie mir den Buckel hinunterrutschen!“

Sagt es und stolpert über eine Wurzel, stürzt hin und die Dame fliegt im hohen Bogen in die angrenzende Wiese, si hatte den Hüftgurt vergessen zu schließen. 

Nach dem heftigen Aufprall auf dem feinem Kies, rutschte der Bergführer auf den Knien

und Schienbeinen noch einige Meter nach unten, wo er laut jammernd liegen blieb.

Die Dame rappelte sich auf und streckte ihre Glieder durch, sie hatte keine größere Verletzung davongetragen.

Den verletzten Bergsteiger fand sie am Wegesrand sitzend, die Arme um die Knie geschlungen, über die beiden Schienbeine zog sich eine fürchterliche Schürfwunde.

Beide Hosenbeine hingen zerfetzt an den muskolösen Beinen herab.

„Meinen sie, ich könnte sie ein Stück den Berg hinunter tragen?“

Das klang in den Ohren des Bergführers ziemlich paradox, aber wenn er es näher betrachtete, wäre es eine Möglichkeit wieder ins Tal hinunter zu kommen.  

Ohne dass sie es vorher gemerkt hätten, kam ein Mann mit einem Pferd den Berg heruntergetrabt, das Pferd zog zwei dicke Baumstämme hinter sich her, die werden unten auf einen bereitstehenden Wagen geladen. 

Als der Mensch mit dem Pferd die beiden Jammergestalten sah, erkundigt er sich mit kargen Worten:

„Ham ma den Berg etwas auf die leichte Schulter genommen?“

Der Bergführer kleinlaut: „Das könnte man so sagen.“

„Dann werde ich euch traurigen Gestalten wohl ins Tal mitnehmen müssen.“

Die Dame und der Bergführer sahen sich etwas skeptisch an, nicht recht wissend, wie das gehen sollte.

„Die Dame auf den Rücken des Pferdes und sie Herr Sowieso auf dem Holzbloch.“  

Als das eigenartige Gefährt unten ankam, waren die Beiden bis aufs Letzte durchgeschüttelt, aber heil Froh nicht zu Fuß laufen zu müssen.

 

„Ja, einen Berg sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ 



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (24.01.24, 09:49)
:) :) :D :D 
hi lieber franky,

unterhaltsam und lehrreich
echt zugleich auf einen streich -
man hält sich fast den bauch vor lachen
froh so was selbst nicht mitzumachen.

schmunzelgrüße von henning
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