Da ist so ein leises wispern in mir. Es raunt mir zu, dass mein Weg ein guter ist, ich nichts verlor, denn ich hielt mich wahr. Ich bin nicht einen Schritt zu weit gegangen. Bin nicht durch deinen Reigen der dunklen Rosen geschritten. Denn ich sah der Dornen viele. Ich habe noch genug Dornen in meiner Brust, derer ich mich sanft entledige täglich. Die deinen brauche ich nicht! Ich sehe es, ich bin beschützt. Natürlich klopfte leis der Schmerz mir an die Knochen. Es rieb mir meine Haut heiß. Fiebrig brannte für einen Moment, als du noch träumtest, mir der Kopf. Ich ahnte es. Nichts trifft mich unvorbereitet. So kann ich keine Schuldscheine ausstellen. Ich bin mir mein eigener Schuldner, schon lange. Niemand, auch du nicht, tritt mich unbewusst. Ich wußte, was mich erwartet. Dadurch aber weiß ich nun auch, was ich nicht will. Nicht mehr! Eben nie mehr! Ich schrieb es schon. Auf meinem Schoß reiben noch deine hektischen Finger. Ich sollte kommen und kam nicht. Das war dir fremd. Was ackerst du dich durch die Tage? Was hetzt du dein Herz in neue Bahnen, in neues Begehren? Dort wohnst du doch noch lange nicht! Mein Schoß juckt, er brennt heimlich. Ich wollte es so, wollte das du mich berührst, weil ich hören wollte was dein Herz mir sagt, wenn du in meine Tiefen dringst. Doch es schwieg und in mir rief meine Wahrheit laut. Es waren deine Träume, die du leben wolltest. Meine waren gar nicht da. Ich saß neben uns und schaute deinem Schauspiel zu. Ich habe dich entdeckt und dabei wieder mich. Es ist schon sonderbar, dass ich es so gut bejahen kann, dieses sein nur mit mir. Ich bin froh. Es ist Stille hier und Frieden. Diese beiden wohnen gerne bei mir. Wir sind einander wirklich nah. Was hatte ich durch dich, was ich nun verloren habe? Ich hatte mich, aber ich bin mir noch. Ich fehle nicht mir. Es könnte höchstens sein, dass ich dir abhanden kam und du nicht merktest welche Schätze du von dir gestoßen. Doch ist dies mein , dies zu bedenken? Ich wachse weiter in andere Höhen. Du wirst mir dorthin niemals folgen. Wolltest du mich doch mit in dein Leben nehmen. Dahin aber gehör ich nicht. Du vielleicht auch nicht mehr. Aber die Zeit scheint nicht reif für dich. Da hat dich was am Wickel, das kann dich noch nicht lassen. Ich aber war das nicht. Mein Sehnen und mein Trachten führt mich dahin, wo du mir niemals nachgehn kannst. Dort wo du dachtest, dass ich bin, bin ich nie gewesen. Alles, wirklich alles, was du in mir glaubtets zu sehn, war einzig und allein dein eigenes Begehren und Sehnen gewesen.
Michaela Möller
Anmerkung von Feuervogel:
...für mich, dem wichtigsten m-ich, dass ich er-kenne..
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