Ist ja nicht so das Wahre.

Aphorismus zum Thema Individualismus

von  Erdbeerkeks

Irgendwann geht es nichtmehr darum, speziell zu sein.
Auf Brechen und Biegen individuell und dieses allbekante „Rar-Machen“.
Absolut unnütz, sage ich.
Denn es ist egal, ob dein Ex nach ein paar Jahren von dir redet und sagt: „Man. Die hab ich wirklich geliebt.“
Es ist egal, ob manche Leute sich auf der Straße nach dir umdrehen, weil du ja so schrecklich speziell bist.
Es ist egal, ob du andere mit deiner Meinung und Weltanschauung faszinierst und sie sagen hörst: „So einen Menschen wie dich habe ich noch nie getroffen.“
Es ist egal, ob du jahrelang Klassenbester warst und jetzt mit 15 Jahren studierst.
Egal, egal, egal.
Alles SO egal.
Denn dein Ex war eh ‘n Arschloch, der alle unendlich geliebt hat,
Die Leute auf der Straße haben ihr eigenes Leben und besseres zutun, als sich Gedanken über flüchtige Begegnungen zu machen,
Die Menschen, die du faszinierst werden bald neue noch viel faszinierendere Menschen finden,
Und dann zeigen sie alle letztlich mit dem Finger auf dich und krächzen pubertär: „Streber!“
Speziell-sein sucks, Leute.

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Kommentare zu diesem Text


 Lala (09.12.09)
Hallo Erdbeerkeks,

klar ist "speziell sein" Kacke in Gifhorn oder auch auf kV oder sonstwo. Aber wie soll der Spezielle sein "speziell sein" ablegen, wenn er es nicht spielt?

Wenn er oder sie es nicht spielt, dann ist das ja nicht abzulegen oder operativ wegzumachen - obwohl Lobotomie wäre ein Ausweg - oder eine Lösung sich mittels Tabletten oder freiwilliges Blöd-sein ruhig zu stellen? Ich finde den folgenden Satz sehr hilfreich: "Es kann Dir egal sein, ob die anderen Leute denken, dass Du schwul, pervers oder einen toten Fisch im Arsch hast." Denn das ist es. Wer sich immer nach den Anderen orientiert, wird ein Anderer. Hey, cooler Apho. Gleichmal einstellen.

unspezielle Grüße

Lala

 Erdbeerkeks meinte dazu am 10.12.09:
Vielen Dank für deinen Kommentar, Lala (:
Ich (oder wohl eher mein lyrisches Ich in diesem Falle :D) meine nicht, dass Spezielle dieses Speziell-sein ablegen sollen, sondern mehr, dass sich viele verändern um auf einmal "individuell" zu sein, sich somit zu jemand völlig anderem machen und sich dann auf ihre ach so tolle "Individualität" auch noch was einbilden.
Denn ich denke, dieses Speziell-sein ist nicht alles.
Hoffe, ich konnte's ein bisschen erklären (:

Liebste Grüße

Der Keks

 Lala antwortete darauf am 10.12.09:
Hallo Keks,

da habe ich Deinen Text wohl nicht verstanden.

Ich hatte es so gelesen, dass Dein LyrI die Schnauze voll hatte, speziell zu sein und begehrte normal zu sein und sich nicht über Normale erregte die begehren speziell zu sein.

Danke für die Aufklärung.

Gruß

Lala
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