Der Leidwolf

Gedicht zum Thema Erwachsen werden

von  plotzn

Bald schleichen schon die ersten Kater
um unser kleines Haus.
Dann hole ich als guter Vater
das Schrotgewehr heraus.

Die allerkomischsten Gestalten
stehn plötzlich an der Tür
und zeigen in dem Brunftverhalten
für Anstand kein Gespür.

Die Böcke sind ganz offensichtlich
auf meine Tochter scharf.
Ich frag mich, ob man das gerichtlich
so jung denn auch schon darf.

Dem Punker mit den bunten Haaren
zeig ich mein Schrotgewehr.
Den Warnschuss kann ich mir ersparen
Er flüchtet kreuz und quer.

Auch jeden anderen Verehrer
erwartet an der Tür
ein flugbereiter Briefbeschwerer -
das ist für mich die Kür.

Für meinen süßen, kleinen Engel
such ich den Prinzen aus.
Der ist gepflegt, hat keine Mängel
und stammt aus gutem Haus.

Jetzt liegt auf ihrem Bett ein Bogen
Papier und da steht drauf:
Mach’s gut, Papa, bin ausgeflogen
und lass den Käfig auf!

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(30.01.10)
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 plotzn meinte dazu am 30.01.10:
Ja, Undank ist der Väter Lohn! Die Blagen haben einfach keinen Respekt mehr vor der elterlichen Erfahrung und Weitsicht
lg Stefan

 Janoschkus (30.01.10)
du hast wohl einen vogel?! mit dem schrotgewehr rumfuchteln! aber man kann wohl nie vorsichtig genug sein.
gruß janosch

 plotzn antwortete darauf am 30.01.10:
Ich hatte mal ein Vögelien und das ist jetzt ausgeflogen ...
Nein, im Ernst, diese Phase steht mir noch bevor - das Gedicht ist eine Zukunftsvision (vielleicht sollte ich mir schon mal ein Schrotgewehr zulegen
lg Stefan
krebs (53)
(30.01.10)
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 plotzn schrieb daraufhin am 30.01.10:
Ich fürchte auch, Andrea. Aber da muss wohl jedes Elternteil mal durch. Noch kann ich hoffen, dass es bei uns gar nicht so schlimm werden wird (die Hoffnung stirbt zuletzt
lg Stefan
seelenliebe (52)
(30.01.10)
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 plotzn äußerte darauf am 30.01.10:
Danke, Anne. Noch ist es bei uns nicht soweit, aber lange wird es wohl nicht mehr dauern und dann wird sich zeigen, wie gut mir das Losalssen gelingt...
lg Stefan
Klopfstock (60)
(30.01.10)
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 plotzn ergänzte dazu am 30.01.10:
Ich weiß, liebe Irene, ich bin nicht zu beneide - ich bin zu bemitleiden!!
Und egal, ob Kevin, Niklas oder Malte, ich verjage sie alle. Vielleicht sollte ich Bärenfallen aufstellen?!
Noch ist es nich soweit, aber die Alpträume brauen sich langsam zusammen *am Käfig bastel*
lg Stefan

 loslosch (30.01.10)
Empfehlung: Zuhause als "Warnung" vorlegen mit der kessen Lüge, Du hättest das im Internet bei einem berühmten Dichter entdeckt. :) Lothar

 plotzn meinte dazu am 30.01.10:
Ich fürchte, das würde auch nichts helfen, Lothar. Junge Leute können ja so stur sein!! (Ganz im Gegensatz zu meiner altersweisen Toleranz).
Eine Strategie wäre vielleicht, den potentiellen Hausfreund, den man gar nicht ausstehen kann, über den Klee zu loben.
Ach, wenn ich nur ein besserer Schauspieler wäre!
lg Stefan
Klopfstock (60) meinte dazu am 30.01.10:
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 plotzn meinte dazu am 31.01.10:
Und wenn der Trick mit dem Loben nicht mehr funktioniert, gibt es noch eine Alternative: Als die Schlabberhosen in Mode waren, bei denen der Schritt in der Kniekehle hängt, hat unsere Nachbarin ihrem Sohn gedroht: Wenn du so rumläufst, dann kauf ich mir auch so eine Hose! Hat gewirkt
lg Stefan
Klopfstock (60) meinte dazu am 31.01.10:
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LudmillaBaengDeLaeng (27)
(09.02.10)
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 plotzn meinte dazu am 09.02.10:
Dank Dir, Ludmilla. Es sind eher Zukunftsängste als Realität, die ich beschrieben habe Noch ist es bei uns nicht so weit - so viel ich weiß...
Und natürlich glaube ich gerne dran, dass ich immer der Beste bleiben werde - zumindest der beste (weil einzige) Vater
lg Stefan
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