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Yotayehs Antwort ( auf "Der Hunger nach Wahnsinn" von Momo)

Skizze zum Thema Einsamkeit

von  DanceWith1Life

Es tut mir leid, ich wollt Dich nicht erschrecken
ich wollte kein Entsetzen in Dir wecken
Nein, sterben will ich nicht

Ich bin noch nicht so, wie ich gerne wär
dafür fühle ich mich noch zu schwer
Nein, sterben will ich nicht

Leicht und dünn zu sein,
das find ich richtig schön
Das können viele um mich rum nur nicht verstehn
Nein, sterben will ich nicht

Lange schlanke Beine und ein flacher Bauch
Nun komm schon, sei mal ehrlich
das willst du doch auch
Nein, sterben will ich nicht

Ein paar Probleme hab ich, klar
wer hat die nicht?
Ich weiss es wohl
Es hängt nicht alles am Gewicht
Nein, sterben will ich nicht

Ein bisschen traurig fühl ich mich
in letzter Zeit
Ein kleines Kind hör ich in mir
das "Hilfe" schreit
"Nein, sterben will ich nicht!"


Anmerkung von DanceWith1Life:

ein Text von Yotayeh

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(07.07.10)
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 Momo (07.07.10)
Ein kleines bisschen verharmlosend empfinde ich jetzt Yotayehs Antwort.

„Ein bisschen traurig fühl ich mich
in letzter Zeit“

Es ist wohl mehr als das, es kann ein Hilfeschrei sein, es kann der Kampf zwischen Eros und Todestrieb sein oder eine radikale Infragestellung.
Den Titel meines Gedichts entnahm ich übrigens einem Buch von Maria Erlenberger, die einen authentischen Bericht über ihre Magersucht verfasste. Darin schreibt sie:
„Ich setze mein Leben für mich ein … Es war alles Frage geworden … Auf Hungern musste etwas folgen. Irgend etwas und wenn es nichts sein sollte.“

Ich interpretiere es als einen körperlichen Akt der Selbstentäußerung bis zum Äußersten, um sich bestenfalls neu zu finden, schlimmstenfalls zu sterben. Sie bezahlte diesen Einsatz mit dem Verlust der bürgerlichen Existenz, weil sie in einer Nervenheilanstalt landete.

Auf jeden Fall freue ich mich, dass Dir/Yotayeh mein Gedicht ein Anlass war, auch einen Text über Magersucht zu verfassen und Deine/Yotayehs Gedanken dazu in ihm zu formulieren und damit meinen Text zu erweitern.

Liebe Grüße, Momo

 Traumreisende meinte dazu am 07.07.10:
Hallo Ihr zwei, habe mal beide texte gelesen. hier bei diesem kommt mir die thematik Magersucht mehr hervor, denn nicht jeder der so aussieht hat diese Sucht, manch einer hat eine gänzlich andere krankheit und wir haben unsere schublade magersucht parat. ich habe viele menshcen gesehen, die eben aus anderem grund so aussahen und liebend gern fülliger gewesen wären und wenigstens eine mahlzeit bei sich behalten hätten. und die so gern leben wollten...
grundsätzlich nehme ich abstand von beurteilungen, zu vielschichtig sind die gründe. hier bei Robert erkenne ich, dass er spürt, dass ein Zweispalt in den menschen wurzelt.

euch beiden liebe Grüße
silvia

 Momo antwortete darauf am 07.07.10:
@Traumreisende

Mein Gedicht sollte auch abstrahieren von meinem Eindruck, meiner persönlichen Sicht, hin zu einer anderen Ebene, ich versuchte es. Keinesfalls sollte es wertend wirken, denn ich wertete nicht.

Ja, in diesem Text kommt die menschliche Sichtweise mehr zum Ausdruck, die Mitleid und Verständnis wecken möchte. Aber das beabsichtigte ich mit meinem Gedicht gar nicht.

Du schreibst, Du hast schon viele Menschen gesehen, die so aussahen, Silvia.
Ich habe wirklich noch niemals so einen Menschen gesehen, magere Menschen, dürre Menschen ja, aus welchen Gründen auch immer, aber nicht diesen Zustand, den ich in meinem Gedicht thematisierte.

Liebe Grüße, Momo
steyk (57)
(07.07.10)
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