Langsam,in Gedanken versunken,lief ich wie jeden Tag
spätnachmittags auf dem Deich entlang.
Die milde Wärme der Herbstsonne streichelte meine Haut.
Schafe und Kühe fraßen in ihrer schöpferischen Daseinsberechtigung
unentwegt vor sich her.
Bunte Drachen tanzten im launischen Rhythmus des Windes,
kreuzten die Flugbahnen neugieriger Möwen.
Meine Augen glitten hinab auf die steile Uferbefestigung.
Fast unscheinbar und regungslos saß sie einsam verharrend,
den Blick auf die offene See gerichtet,als lausche sie der Melodie
aufschäumender Wellen wechselnder Gezeiten.
Wie von einem Magnet angezogen stieg ich über den von Gräsern
überwucherten Zaun hinunter und fragte etwas verlegen:
"Darf ich mich setzen?"
Langsam blickte sie mich unerschrocken
mit hellwachen Augen an.
Ein leises "Ja" kam über ihre Lippen und im gleichen Atemzug
hörte ich sie fragen:
"Wo ist sie geblieben,die Liebe,die mich einst so glücklich machte?"
Ich schaute sie an und sah,wie sich die letzten Sonnenstrahlen
auf ihrer Wange in einer kleinen Träne spiegelten und antwortete:
"Sie ist nicht gegangen,nur still ist sie geworden."
Wir standen auf,sie nahm meine Hand und ich spürte ihren Herzschlag.
...Fortsetzung folgt...
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