Mit einem Säckcken Backerbsen im Rucksack geht die kleine Frau die Gasse hinunter. Es gehen die Sohlen fest auf dem Trottoir. Es liegen die Schuhe streng am Bein. Es weht kein Wind. Es bewegt kein Schatten den Sonnenmoment. Es ist kein Nebel in der Stadt, es blühen die Tulpen, es weint kein Kind, es kocht der Verkehr. Es geht die Frau mit festem Schuh die Gasse hinunter. Sie bleibt stehen. Bürger bewegen die Zeit. Der Mob schiebt sich mit schlagenden Transparenten in die große Scheide der Stadt. In Frisuren pulsiert die Wut, aus gebecherten Leibern schäumt der Zorn. Gesichter fallen aus Rahmen, Lärm prallt an Fassaden, um die Beine schlingern Abgas und Staub. In Schuhen der Kinderarbeit laufen Mädchen und Jungen und fordern Menschenrechte und Freiheit. Sie verwechseln Meinung mit Wahrheit. Sie vernetzen sich, sie verkeilen sich. Schrille Pfeifen verstören Hunde und Kinder. Ein Apfel schlägt dem Alten im Rollstuhl in den Schoß. Er lacht und beißt beherzt in die Frucht. Die junge Frau bahnt sich den Weg durch die Menge und sucht das Bänkchen im Park. Dort setzt sie sich hin und zieht das Sakko aus.
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Kommentare zu diesem Text
LudwigJanssen (54)
(06.04.12)
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