Er wollte sich das Leben nehmen. Er wollte sich das Leben nehmen, weil alles eitel war – ja, das klang banal, war aber die Wahrheit. Er hatte das Gefühl, falsch gelebt zu haben. Philosoph wollte er werden. Aber er war erfolglos geblieben. Also hatte er das falsche Leben gewählt. Hätte er doch lieber auf Rechtsanwalt, Banker oder Politiker gemacht, dann wäre er höchstwahrscheinlich heute von allen gekannt und geliebt. So aber war er nicht einmal jenseits seiner kleinen Stadt, seines kleinen Bezirkes anderen Menschen ein Begriff. Und Geld hatte er mit seiner Tätigkeit auch nicht verdient. So wollte er jetzt Schluss machen.
Tage, Wochen, sogar Monate verstrichen,, wo er versuchte diesen Entschluss ich die Tat umzusetzen. Vergeblich! Er schaffte es nicht. Feigheit?
Jetzt, als er die Rasierklinge an seine Kehle angesetzt hatte, klingelte das Telefon, das Handy. „Gib dir noch eine Chance“, sagte er sich resigniert. „Hallo, Liebling? Wie war Dein Tag?“ Er wusste, auch heute würde er es nicht schaffen, sein Vorhaben umzusetzen.