Ein ranziger Ephebe spricht

Gedicht zum Thema Armut

von  toltec-head

Sich als alternder Lüstling dem Buddhismus zuwenden.
Oder ausgefickt in einem Kloster auf der Isola Bella nierderlassen: Gartenarbeit und Psalme.
Abgefallen wie ein Blatt von einem Baum: die Sexualität.
Der Fehler vieler Frauen des "anstatt" wird jedenfalls nicht der meine gewesen sein.
Oder "Sublimation", der Fehler der Psychoanalyse. Wenn ich früher las
Arbeits- und beziehungsfähig, konnt ich nur lachen. Den einen Tag
Nur Proust lesen, den anderen Tag nur ficken. Wer Sex und Literatur nicht
Als gelungene Perversionen begreift, muss halt heiraten und Zeitung lesen.
Ich habe richtig gelebt! Aber wie es nun weiter geht, weiß auch ich nicht. Schön wäre
Folgende Deklination: Literarisch passiv, beim Ficken aktiv, beim Ficken
Passiv, literarisch aktiv, ausgefickt und statt Gartenarbeit ein wenig literarischer Ruhm.
Nur so ein Nischenruhm tät langen, nichts Repräsentatives, kein Grass- oder Philip Roth-Ruhm.
So wie Inge Wrobel vielleicht, nur eben auf schwul. Das wäre schön.
Und danach sich dem Buddhismus zuwenden.
Isola Bella.
Geschafft.


Anmerkung von toltec-head:

Thx an mannemvorne für "ranziger Ephebe" 

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