ALLES immer nur Stress
Theaterstück zum Thema Krankheit/ Heilung
von NormanM.
Darsteller:
Patient
1. Arzt
2. Arzt
1. Szene
Die rechte Seite der Bühne ist beleuchtet. Zu sehen ist ein Schreibtisch. An dem Tisch sitzt ein Mann in einem weißen Kittel, vermutlich ein Arzt und liest in einer Akte. Im Hintergrund befindet sich ein Bücherregal. Es klopft.
Arzt: Herein!
Ein Patient betritt das Büro.
Patient: Guten Tag!
Arzt: Setzen Sie sich.
Patient setzt sich.
Arzt: (sieht noch in die Akten und zuckt mit den Schultern) Ja, tut mir leid, ist ´n Tumor.
Patient zuckt zusammen, schließt die Augen, fasst mit der Hand an seine Stirn. Seufzt vor sich hin. Arzt sieht ihn abwartend an.
Patient: Kann man da noch etwas machen?
Arzt: (Schüttelt mit dem Kopf) Nee, keine Chance.
Patient sieht wieder nach unten, seufzt. Arzt beobachtet ihn nur, als mache ihm die Sache Spaß.
Arzt: Wären Se mal eher gekommen. Vor zwei Monaten hätten wir vielleicht noch was machen können.
Patient: Und etwas tun, um mein Leben zu verlängern kann man auch nicht?
Arzt schüttelt nur mit dem Kopf, während er den Patienten weiterhin abwartend ansieht. Vermittelt ein wenig den Eindruck, als fände er die ganze Sache noch lustig.
Patient: Wie lange habe ich noch?
Arzt: (zuckt ganz desinteressiert seine Schultern) Keine Ahnung, ´n paar Monate oder so vielleicht noch.
Patient schweigt wieder, sieht nach unten, ist sichtlich verzweifelt.
Arzt: So, sonst noch was? Ich hab jetzt nämlich Mittagspause.
Patient: (schüttelt den Kopf) Nein. (nach einer kurzen Pause)
Licht geht aus.
2. Szene
Die linke Seite der Bühne ist beleuchtet. Der Patient sitzt auf einer Bank.
Patient: Ich hätte eher kommen sollen, hat der Arzt gesagt. Dabei war ich doch schon vor Monaten bei meinem Hausarzt und habe ihm von meinen Beschwerden erzählt und auf eine Untersuchung gedrängt. Aber er hat ja nichts gemacht.
Licht geht aus.
3. Szene
Wieder wird die rechte Seite der Bühne beleuchtet. Ein anderer Arzt sitzt dort.
Eine Stimme: Zwei Monate vorher
Arzt: Was kann ich denn für Sie tun?
Patient: Ich habe seit einigen Wochen Kopfschmerzen, die mir ein wenig Sorge machen.
Arzt: (fällt ihm ins Wort) Oh, wo haben Sie die Hose her?
Patient: (antwortet darauf nicht) Ich wollte mich daher mal durchchecken lassen.
Arzt: (winkt ab) Ach, ist nur Stress. (schreibt etwas auf) Hier, ich verschreibe Ihnen mal ein paar Beruhigungstropfen.
Patient: Ja, aber ich würde zur Sicherheit lieber ein paar Tests durchführen lassen.
Arzt: Nehmen Sie erstmal die Tropfen, wenn die Schmerzen demnächst nicht weggehen, sehen wir weiter. Sie haben ´ne neue Frisur, oder? Steht Ihnen richtig gut.
Patient: Ja, aber was ist, wenn es nachher was Ernstes ist. Können wir da zur Sicherheit nicht doch eine CT oder so machen?
Arzt: Ach, das hat man schon mal. Wenn es nicht besser wird, kann ich Sie ja immer noch in die Röhre schicken.
Licht geht aus.
4. Szene
Die linke Seite ist wieder beleuchtet. Patient befindet sich wieder auf der Parkbank.
Patient: Von wegen Stress, ich hatte überhaupt keinen Stress. Immer nur wird alles auf Stress geschoben. Beruhigungstropfen hat er mir verschrieben, bloß keinen Handschlag tun, um mich mal gründlich zu untersuchen. Immer schlimmer wurde es, vier Wochen später hat er mir dann endlich eine Überweisung geschrieben, um eine Computertomographie machen zu lassen. Und auf den Termin musste ich noch über vier Wochen warten.
Alle reden ständig davon, dass bei Früherkennung die Heilungschancen am größten sind, ich frage mich nur, wie Früherkennung möglich sein soll, wenn man nie gründlich untersucht wird und nur so dämliche Tropfen verschrieben bekommt. Und jetzt wirft mir dieser Arzt aus dem Krankenhaus vor, dass ich nicht eher da war.
Patient
1. Arzt
2. Arzt
1. Szene
Die rechte Seite der Bühne ist beleuchtet. Zu sehen ist ein Schreibtisch. An dem Tisch sitzt ein Mann in einem weißen Kittel, vermutlich ein Arzt und liest in einer Akte. Im Hintergrund befindet sich ein Bücherregal. Es klopft.
Arzt: Herein!
Ein Patient betritt das Büro.
Patient: Guten Tag!
Arzt: Setzen Sie sich.
Patient setzt sich.
Arzt: (sieht noch in die Akten und zuckt mit den Schultern) Ja, tut mir leid, ist ´n Tumor.
Patient zuckt zusammen, schließt die Augen, fasst mit der Hand an seine Stirn. Seufzt vor sich hin. Arzt sieht ihn abwartend an.
Patient: Kann man da noch etwas machen?
Arzt: (Schüttelt mit dem Kopf) Nee, keine Chance.
Patient sieht wieder nach unten, seufzt. Arzt beobachtet ihn nur, als mache ihm die Sache Spaß.
Arzt: Wären Se mal eher gekommen. Vor zwei Monaten hätten wir vielleicht noch was machen können.
Patient: Und etwas tun, um mein Leben zu verlängern kann man auch nicht?
Arzt schüttelt nur mit dem Kopf, während er den Patienten weiterhin abwartend ansieht. Vermittelt ein wenig den Eindruck, als fände er die ganze Sache noch lustig.
Patient: Wie lange habe ich noch?
Arzt: (zuckt ganz desinteressiert seine Schultern) Keine Ahnung, ´n paar Monate oder so vielleicht noch.
Patient schweigt wieder, sieht nach unten, ist sichtlich verzweifelt.
Arzt: So, sonst noch was? Ich hab jetzt nämlich Mittagspause.
Patient: (schüttelt den Kopf) Nein. (nach einer kurzen Pause)
Licht geht aus.
2. Szene
Die linke Seite der Bühne ist beleuchtet. Der Patient sitzt auf einer Bank.
Patient: Ich hätte eher kommen sollen, hat der Arzt gesagt. Dabei war ich doch schon vor Monaten bei meinem Hausarzt und habe ihm von meinen Beschwerden erzählt und auf eine Untersuchung gedrängt. Aber er hat ja nichts gemacht.
Licht geht aus.
3. Szene
Wieder wird die rechte Seite der Bühne beleuchtet. Ein anderer Arzt sitzt dort.
Eine Stimme: Zwei Monate vorher
Arzt: Was kann ich denn für Sie tun?
Patient: Ich habe seit einigen Wochen Kopfschmerzen, die mir ein wenig Sorge machen.
Arzt: (fällt ihm ins Wort) Oh, wo haben Sie die Hose her?
Patient: (antwortet darauf nicht) Ich wollte mich daher mal durchchecken lassen.
Arzt: (winkt ab) Ach, ist nur Stress. (schreibt etwas auf) Hier, ich verschreibe Ihnen mal ein paar Beruhigungstropfen.
Patient: Ja, aber ich würde zur Sicherheit lieber ein paar Tests durchführen lassen.
Arzt: Nehmen Sie erstmal die Tropfen, wenn die Schmerzen demnächst nicht weggehen, sehen wir weiter. Sie haben ´ne neue Frisur, oder? Steht Ihnen richtig gut.
Patient: Ja, aber was ist, wenn es nachher was Ernstes ist. Können wir da zur Sicherheit nicht doch eine CT oder so machen?
Arzt: Ach, das hat man schon mal. Wenn es nicht besser wird, kann ich Sie ja immer noch in die Röhre schicken.
Licht geht aus.
4. Szene
Die linke Seite ist wieder beleuchtet. Patient befindet sich wieder auf der Parkbank.
Patient: Von wegen Stress, ich hatte überhaupt keinen Stress. Immer nur wird alles auf Stress geschoben. Beruhigungstropfen hat er mir verschrieben, bloß keinen Handschlag tun, um mich mal gründlich zu untersuchen. Immer schlimmer wurde es, vier Wochen später hat er mir dann endlich eine Überweisung geschrieben, um eine Computertomographie machen zu lassen. Und auf den Termin musste ich noch über vier Wochen warten.
Alle reden ständig davon, dass bei Früherkennung die Heilungschancen am größten sind, ich frage mich nur, wie Früherkennung möglich sein soll, wenn man nie gründlich untersucht wird und nur so dämliche Tropfen verschrieben bekommt. Und jetzt wirft mir dieser Arzt aus dem Krankenhaus vor, dass ich nicht eher da war.