Wenn Fremde Verbotenes berühren

Innerer Monolog zum Thema Innenwelt

von  Seelensprache

In den vergangenen Tagen befand ich mich auf einer Reise. Ich traf alte Freunde und unter ihnen auch ein paar neue, darunter auch sie. Ich erinnere diese Frau mit dem kurzgeschnittenen Pony, dem langen braunen Haar, das über ihre Schulter fiel, bis an die Brust. Ich erinnere ihre offenen Augen und ihre scharfe, klare Sprache.
Ich weiß noch das Wegzucken, das Ducken und Ausweichen, als sie mit Recht an meiner Rechtschaffenheit zweifelte. Ich sehe noch immer ihren Ausdruck, das, was sie mit mir tat, ohne sich dessen bewusst zu sein. An das Ignorieren meines Verbots, das Niemandsland meiner Seele zu betreten. Wir rangen miteinander um die Hüllenlosigkeit und das verletzbar sein, um Vorherrschaft und Herrschaftslosigkeit. Sie wollte auch das andere sehen. Diesen anderen Teil von mir. Nicht nur das Souverän, nicht nur das, was ich vorgab zu sein und worin ich augenscheinlich gut war. Sie wollte verstehen, warum ich wortkag blieb, nur das besprach, wo es sicher für mich war. Ich haderte und sehnte. Sie wollte sehen, vorgeblich, wie ich annahm, denn sie hatte doch keine Ahnung. Mit seinem Therapeuten schläft man nicht, dachte ich und obwohl sie keine war, verhielt sie sich so. Wusste sie denn nicht, dass wir so manches wünschen, um dann zu bereuen, es gewünscht zu haben. Ich konnte sie nicht einkehren lassen, denn eine Umkehr wäre dann nicht mehr denkbar, ganz und gar unmöglich gewesen und auch, wenn sie dies bewusst nicht dankte, so dachte ich, es sei wohl besser so. Sie streckte mir ihre Hand entgegen, tat es mit Worten und Gesten, lud mich ein und ich streckte mich ihr entgegen. Im Geiste war ich schon voraus, sprich es blieb nur Fantasie, dass sie meinen Kopf hielt und ihn streichelte und ihre Lippen mich liebkosten und wir sahen und spürten, dass es gut war. Im Konkreten aber, in der Realität also, nicht in meiner Vorstellung, da hasste ich sie. Sah sie denn nicht, dass hier betreten verboten war, dass es an dieser Stelle keinen Einlass gab. Ich löste den Spalt, den sie zwischen meinem Inneren und der Außenwelt getrieben hatte und schob ihn zwischen uns. Sie rüttelte wieder und wieder an dieser schweren Tür, die sie ein wenig geöffnet hatte und ich hoffte wohl, sie würde es schaffen. Ich selbst aber hatte umgekehrt, schaute aus der Ferne durchs Schlüsselloch und blieb verborgen. Nach außen lehnte ich sie ab, bespöttelte und erniedrigte sie. Ach, wie sehnte ich mich nach ihr.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (07.01.15)
2x " Ich erinnere..." und "Ich weiß noch das Wegzucken" - Das sind eigentlich typische Fehler für jemanden, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist, oder?
Jack (33) meinte dazu am 20.05.15:
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Mirror (41) antwortete darauf am 20.11.16:
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 Songline schrieb daraufhin am 20.11.16:
@Dieter: Und was sagt das über die Qualität des Textes, ob er von einem Muttersprachler geschrieben wurde oder nicht?

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 20.11.16:
Würde mich interessieren. Die handwerkliche Qualität leidet mitunter, aber das Ziel ist aller Ehren wert.
Nicht wahr, Seelensprache, du kommsch net wirklich aus’m Ländle?

 Seelensprache ergänzte dazu am 20.11.16:
Ich bin tatsächlich Muttersprachler (wenn auch kein Schwabe ;) ). In meinen Ohren hört es sich manchmal melodischer an oder innerlicher, wenn ich so schreibe. Es hat dann für mich etwas Direktes, die Sprache dockt dann für mich mehr an ein inneres Erleben an und reduziert eine (sprachliche) Distanz. Aber scheinbar löst es auch ganz andere Reaktionen aus, schafft andere Assoziationen und wird dann ganz anders erlebt. Ich werde darüber nachdenken und mal schauen, ob es mich in meinem künftigen Werken beeinflussen wird. Danke auf jeden Fall für eure Zeit und Mühe mir Rückmeldung zu geben!
Mirror (41)
(20.11.16)
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