In meinen Gedanken bist nur noch du. Bekomme dich nicht mehr los. Hast dich wie eine Zecke in mir festgebissen. Und saugst nun die Zeit aus mir. Die vergeht und davon rennt und es ist als verändere sich alles um mich herum und als säße nur ich, das Gesicht in die Hände gestützt, dort und könne nichts tun, denn dir meine Zeit zu geben.
In jedem verdammten Atemzug schwingt dein Name mit. Lass mich ersticken.
Du dämliche Kuh. Verschwinde aus meinen Gedanken. Puste dich lungenschmerzend aus meinem Körper.
Doch schon im nächsten Moment dringst du wieder hinein, kehrst zurück. Durchströmst mich, als könne man dich nicht fassen. Geisterfrau, Nebelgestalt, was, wer, wo? Und wieso? Ja, wieso eigentlich?
Hast mich nicht um Erlaubnis gefragt. Nun thronst du in mir. Hoheit meiner Gedankenwelt. Majestät meines Empfindens. Erfahre die Welt durch deine Gestalt in mir.
Sitze auf dem Bett. Zeit vergeht. Lasse meinen Rücken in die weiche Decke fallen. Zeit vergeht. Ziehe mit meinen Händen tiefe Gruben in mein Gesicht. Zeit vergeht. Richte mich auf. Zeit vergeht. Lege meinen Kopf in den Nacken und starre an das dröge Weiß der Decke. Zeit vergeht. Drehe mich hin- und her, bewege mich vor und zurück. Ziehe mich zusammen und strecke mich. Richte mich auf, lege mich hin, setze mich. Tanze, renne, gehe, stehe, krieche, krabbel. Zeit vergeht, Zeit geht, Zeit steht.
Zerteilst mich in gut und böse, in schön und hässlich. Denke an dich und friere. Verliere den Haltegriff. Schwitze und ängstige mich wie ein kleines Kind.
Denke an dich und dieses mal ist alles Sinn und überall und in einem jedem wortlose Schönheit.
Machst mich betrunken an deinem Blick, dieser tiefen Endlosigkeit derer ich keinen Namen sie zu bezeichnen weiß. Spüre ein jedes Trennen, als entreiße man mir einen Teil meiner selbst. Als bliebe ein jedes mal weniger von mir übrig. Zerfließe in deinen Händen wie Eis an einer warmen Zunge. Tropfe an dir hinab und spüre das schmerzende Aufschlagen am steinernen Boden der Realität. Ich blute. Verarzte mich.
Berührung nur als ein Händeschütteln, als ein kurzes Drücken vor dem Nachhauseweg gespürt. Danach ist es kalt. Das Futter meiner Jacke nach außen gedreht um dein letztes Berühren nicht mit dem Wind verschwinden zu sehen.
Alleine in einem Zimmer sitzen. Wo bist du? Wo nur? Ob ich dich wohl etwas fragen soll? Ich werde zittern. Was solltest du schon mit einem jemanden wie mir machen wollen? So gewöhnlich, so unspektakulär. Was habe ich dir zu bieten, als dich einfach gern zu haben, so unglaublich gerne.
Welche Worte würden dir gerecht werden, wenn du vor mir stehst mit deinem nussbraunen Haar, das sich wie ein zartes Streicheln an deine Schultern schmiegt. Wenn du also vor mir stehst, mit dem tausend-sonnen-leuchten deiner Augen, mit deiner spitzen Nase und den blassen Wangen, mit deinen schmalen, honigsüßen Lippen, die immer ein wenig zu trocken sind.
Welch Wort könnte dir nur gerecht werden? Und nähme ich sämtliche Schönheit aus den Sprachen und Büchern dieser Welt, so könnten sie dich doch nicht annähernd beschreiben. Ziehst mir dir Sprache aus meinem Mund und hälst sie versteckt, wenn ich wie ein Dummkopf vor dir stehe. Wenn ich meinen Mund wie von scharfen Klingen zerfallen fühle und trocken, als habe man ihn stundenlang in körnigem Sand gerieben. Wenn ich schwitze, als ob mein Blut kochte und zittere wie die Saite eines vielbespielten Instruments.
Wenn ich vor dir stehe und es mich deine Wangen zu berühren sehnt. Wenn das Herz stark mir an die Brust schlägt, so dass ich vor Schmerzen schreien möchte. Wenn ich einen Finger auf deinen Mund legen möchte und du sanft dagegen drückst. Wenn ich deine Lippen meine wie eine Blüte geöffnet durch einen Sonnenstrahl spüren möchte. Wenn ich dich weich und sanft und fest und stark dicht an mir halten möchte.
Ich bin klein, mein Herz mach rein, soll niemand drin wohnen denn du allein....
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Kommentare zu diesem Text
Elvarryn (36)
(24.03.09)
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HiddenPuppet (20)
(18.04.12)
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