Guatavita

Naturgedicht zum Thema Mensch und Natur

von  millefiori

Guatavita

Es steht der Berg wohl schon Jahrzehnte still
und ganz geduldig hier an diesem Ort.
Die Wälder auf ihm sind ein sich`rer Hort,
für Tiere und auch Menschen. - Ein Idyll.

Bis eines Tages, aus dem fernen Land,
der Spanier jene Goldlegende hört,
des Berges Fels mit Dynamit zerstört.
Ein großer Riss klafft nun im Kraterrand.

Es heißt im Bergsee läg ein großer Schatz,
drum gräbt der Spanier bis zum tiefsten Grund,
den Pegel rasch zu senken, dass der Fund
nun sichtbar werde auf dem Bodensatz.

Der Berg ertrug dies ruhig und würdevoll,
sah wie der Spanier Mensch und Bäume schlug,
erst als der Kratersee kaum Wasser trug,
da wurd`das El Dorado ihm zu toll.

Er schüttelte sein greises Haupt gar heftig,
ein Erdrutsch rollte mit Gewalt bergab,
so Mancher fand den Tod in diesem Grab,
die Macht des Guatavitas, die war kräftig.

Der Kraterrand war wieder rund und schön,
der See darin in kurzer Zeit gefüllt.
Des Spaniers Gier nach Gold vorerst gestillt,
als wär dem Berg niemals ein Leid gescheh`n.

Bis heute hat der Mensch noch nicht erkannt:
Zerstör`nicht, was naturgemäß entstand!

Nach der Legende vom goldenen Schatz im Bergsee Guatavitas - El Dorado

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Kommentare zu diesem Text


 Jorge (10.04.16)
Eine Legende für die Nachdenklichkeit im Umgang mit der Natur. Heute sind es nicht mehr nur die Spanier, die für Gold und Profit über Leichen gehen.
LG
Jorge

 millefiori meinte dazu am 10.04.16:
Lieber Jorge,
es ist beängstigend, was alles für Geld getan wird.
Dass mittlerweile manipuliert wird, in alle Richtungen, die ich mir gar ncht mehr vorstellen mag und Moral oder Menschlichkeit absolut keine Bedeutung mehr haben.
Das ist erschreckend.
Nachdenkliche Grüße und danke für Deinen Kommentar.
millefiori
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