Stille Freundschaft

Naturgedicht zum Thema Mensch und Natur

von  millefiori

Du standest einst im Garten gegenüber.
Die Jahreszeiten wechselten dein Kleid.
Uns zwei band eine Art von Freundschaftseid;
es schien, als sähest du zu mir herüber.

Dein Anblick war mir Balsam, Grund zum Freuen.
Du gabst mir Stille für den Augenblick,
im Frühling weiß und rosa Blütenglück
und halfst so, meine Sorgen zu zerstreuen.

Im Herbst wenn graue Regenschleier zogen,
trugst du ein golden-rotes Blättervlies:
das Abschiedskleid,das dir der Sommer ließ.
Durch deine Farben ist mein Grau verflogen.

Der Winter wandelte die kahlen Äste,
mit zuckerweißem Flockenflaum geschmückt,
warst majestätisch mir ins Bild gerückt.
Im Hintergrund ein Himmel von celeste.

Du hast mit jedem Blick aus meinem Fenster,
jahraus, jahrein mein kleines Herz erfreut.
Die abgesägten Stümpfe - Schreckgespenster.

Bin ich die Einzige die es gereut ?

Jetzt pflanz’ ich hier in meinem kleinen Garten
mir selber einen Baum. Doch ob er dich,
mein Freund, ersetzen kann, bezweifle ich.
Zumindest muß ich sehr, sehr lange warten.


Mit Dank an einen Lektor, der mich gefördert und weitergebracht hat.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (04.04.16)
Liebe millefiori,
ich kann nachempfinden, wieviel dir dein Freund bedeutete. Du hast ihm mit deinem Gedicht ein würdiges Gedenken bewahrt.
LG
Ekki

 millefiori meinte dazu am 04.04.16:
Gerade heute, habe ich wieder festgestellt, wie sehr mir der rosa Blütentraum fehlen wird.
Danke fürs reinschauen. =)
millefiori
janna (66)
(04.04.16)
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 millefiori antwortete darauf am 04.04.16:
Liebe janna,
es war auch ein Kirschbaum, allerdings im Nachbargarten gegenüber und leider wurde er gefällt.

Oh fast übersehen, ok, dann ändere ich das Vlies.
Liebe Grüße
millefiori
(Antwort korrigiert am 04.04.2016)
Gerhard-W. (78)
(04.04.16)
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 millefiori schrieb daraufhin am 05.04.16:
In der Natur finde ich die kleinen Wunder, die mir Kraft geben, wenn es mir gerade mal nicht so gut geht.
Ich habe zwar keine Zeit für Wnderungen, aber es gibt überall einen Ort, wo man Energie tanken kann.

Liebe Grüße
millefiori
Helix (39)
(05.04.16)
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 millefiori äußerte darauf am 05.04.16:
Es war ein alter Baum und schon lange anderen Nachbarn ein Dorn im Auge. Die Besitzer des Anwesens zogen es vor keine Zeit mehr für ihn aufzuwenden, was soll ich daran ändern?
Vor allem stand ich eines Tages wirklich vor den Stümpfen, bin ja nicht den ganzen Tag zu Hause.
Damit ich eines Tages wenigstens ein bißchen Blütenglück mein eigen nennen kann, habe ich in meinem Garten gepflanzt. Ist wie geschrieben, kein doppelter Boden, kein hintergründiger Gedanke.
Danke für Deinen Kommentar.
Liebe Grüße
(Antwort korrigiert am 05.04.2016)
Festil (59)
(08.04.16)
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 millefiori ergänzte dazu am 09.04.16:
Du machst mich verlegen.
Danke für Dein Lob!

Liebe Grüße
millefiori
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