Unverletztes Lächeln
Skizze
von Diablesse
Kommentare zu diesem Text
Jede Beziehung von Menschen muss durch diesen Scheiß. Dass sie es wert ist, merkt man daran, dass man trotzdem weitermachen möchte. Was nicht heißt, dass es einfacher wird oder kein Preis zu zahlen ist.
Parkplatzbizon (34) meinte dazu am 15.09.15:
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Auf jeden Fall. Leider erkennt man das Brauchen allzu oft erst in der Rückschau.
Was ich an KV noch nie verstanden habe: Es wird irgendein vermeintlicher Inhaltsaspekt oder Entstehungskontext eines Textes extrahiert, reduziert und absolut unabhängig von der gewählten sprachlichen Darstellungsweise mit platten, allseits bekannten Denkweisen besprochen. Was, bitte, hat das mit Literatur, Poesie, etc. zu tun? Ich verstehe es auch weiterhin nicht.
Parkplatzbizon (34) äußerte darauf am 15.09.15:
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Ich bin sehr unsicher, ob es wirklich so gemeint ist, wie ich es lese, aber der Text resoniert sehr stark in mir, ich mag die mitschwingende Wut und den Versuch, die Hilflosigkeit des Stopfens von Löchern, die sich nicht wirklich füllen lassen, mit "philosophischen" Gedankenschritten zu verstehen oder zu unterbinden - Stimme - Luft - Mensch - Loch. Denken, Assoziieren als Sehnsuchtsfüller, als ein auf-die-Spur-kommen, was selber wieder nur Löcher produziert.
Ich habe vor kurzem Marc Augé und seine Betrachtungen über die "Nicht-Orte" gelesen, Orte vor allem in der Stadt oder dazwischen (wie Autobahnen), an denen keine Identifizierung, keine Geschichte, keine Verbindungen zu Menschen möglich sind, wo Raum und Zeit sich überschlagen und keinen sozialen Sinn mehr ergeben. Er schreibt, dass mit der Entstehung dieser Orte sich auch unsere individuelle Beziehung zu diesen Räumen verändert - vielleicht, wenn Orte und Menschen solche Löcher in der (von uns selbst geschaffenen, menschlich-unmenschlichen) Landschaft nicht mehr füllen können, finden wir die Löcher in uns selber und in der vergeblichen Verbindung zu den anderen wieder. "Alte" (Denk-)Techniken, Handwerk wie Stopfen, Nähen, Ausstopfen taugen nicht mehr, wir finden uns nicht, wenn wir ein "unverletztes Lächeln" haben, dann kann es nur da sein, wo wir es selber nicht sehen, obwohl es uns tragen müsste. Die Fußsohlen - ein interessanter Ort für ein Lächeln und kaum vorstellbar, dass es dort nicht zerschunden wird (-obwohl, es gibt da ja eine kleine Delle, vielleicht kann es da noch leben).
Entschuldige für den langen Text, ich mag es sehr, daher.
(Kommentar korrigiert am 22.09.2015)
Ich habe vor kurzem Marc Augé und seine Betrachtungen über die "Nicht-Orte" gelesen, Orte vor allem in der Stadt oder dazwischen (wie Autobahnen), an denen keine Identifizierung, keine Geschichte, keine Verbindungen zu Menschen möglich sind, wo Raum und Zeit sich überschlagen und keinen sozialen Sinn mehr ergeben. Er schreibt, dass mit der Entstehung dieser Orte sich auch unsere individuelle Beziehung zu diesen Räumen verändert - vielleicht, wenn Orte und Menschen solche Löcher in der (von uns selbst geschaffenen, menschlich-unmenschlichen) Landschaft nicht mehr füllen können, finden wir die Löcher in uns selber und in der vergeblichen Verbindung zu den anderen wieder. "Alte" (Denk-)Techniken, Handwerk wie Stopfen, Nähen, Ausstopfen taugen nicht mehr, wir finden uns nicht, wenn wir ein "unverletztes Lächeln" haben, dann kann es nur da sein, wo wir es selber nicht sehen, obwohl es uns tragen müsste. Die Fußsohlen - ein interessanter Ort für ein Lächeln und kaum vorstellbar, dass es dort nicht zerschunden wird (-obwohl, es gibt da ja eine kleine Delle, vielleicht kann es da noch leben).
Entschuldige für den langen Text, ich mag es sehr, daher.
(Kommentar korrigiert am 22.09.2015)