Konstrukt

Gedicht

von  Diablesse

Wir haben eine Pause geschaffen
Um sie zu füllen
Den Himmel ergrauen lassen
Um zu bedauern
Dass die Sonne sich nicht zeigt
Nicht zeigt, sie sich uns nicht
Zeigt und wir uns niemandem

Wir haben Wunden auf unsere
Körper gemalt, damit diese
Irgendwas zieren
Laute von uns gegeben, um
Gespräche zu simulieren

Wir haben gezögert, nicht gewusst
Wie, was, wer, warum tat oder soll
Wir haben kurzweilig Sinn konstituieren
Wollen oder geglaubt, dass wir wollen
Doch ohne Spule wird nicht gesponnen
Ohne Spiel wird nicht gewonnen
Ohne Wille wird nichts

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Kommentare zu diesem Text


 HarryStraight (17.12.15)
Da bringst du den Willen ins Spiel, sehr interessant. Das Konstrukt wird legitimiert. Anfangs eine leise Anspielung auf Chemtrails. Oder habe ich jetzt überinterpretiert?

 Diablesse meinte dazu am 17.12.15:
Die Abwesenheit von Wille ("ohne") wird konstatiert. Somit zerfällt die Legitimation des Konstrukts, und nicht nur das, das Konstrukt selbst wird als solches sichtbar: als Resultat des Konstruier(thab)ens. Es ist kein Sein, kein Wollen, kein Werden. Alles was ist und war, ist konstruiert worden. Entfällt der Antrieb/Wille dazu, ist/bleibt/wird nichts.
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