Wie ist die Welt, wenn man erwachsen ist, fragte das kleine Mädchen, das die Hand seiner Mutter fest umklammert hielt.
Das Mutter-Tochter-Gespann war in der Fußgängerzone unterwegs. Die Mutter trug mehrere Tüten. Ihr Gesicht spiegelte den Stress wider.
Der Gesichtsausdruck des kleinen Mädchens im roten Trägerkleid, das hin und wieder sprang, wirkte sehr neugierig. Sie wollte alles erkunden, alles ganz genau wissen.
„Wie ist das Erwachsenenleben?“
„Manchmal ist es kompliziert. Genieße deine Kindheit“ sagte die Mutter.
„Warum kompliziert?“ fragte das Mädchen verwundert.
„Du musst viel arbeiten, um Geld zu verdienen. Dann musst du auch sonst eine Menge erledigen. Putzen, einkaufen, kochen, und so weiter. Das sind alles Dinge, die keinen Spaß machen“.
„Das verstehe ich nicht.“ Die Verwunderung des kleinen Mädchens wurde immer größer.
„Manchmal räume ich mein Zimmer auf und danach freue ich mich, wie schön es aussieht. Wenn du geputzt hast, ist alles schön sauber und wenn du kochst, duftet die ganze Wohnung. Ich freue mich, wenn ich groß bin und das alles selber kann! Denn dann kann ich richtig stolz auf mich sein, was ich geschafft habe. Auch arbeiten möchte ich, um mir viele tolle Dinge kaufen zu können. Und dann darf ich ganz allein entscheiden, was ich kaufe und was ich tue. Ich freue mich aufs Großsein!“ sagte das kleine Mädchen und hüpfte weiterhin fröhlich neben der Mutter her.
Auf dem Gesicht der Mutter war ein winziger Anflug von einem Lächeln zu sehen.
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(08.08.16)
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