verlorene Worte.

Symbolgedicht

von  Vaga

das unbeschriebene Blatt ist fort
der Herbstwind hat es mir entrissen
mit den vielen gedachten Worten
die leise über meine Lippen kamen

über die Schwelle
die du nie überwinden wirst.

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Kommentare zu diesem Text


 juttavon (31.10.17)
Bei der schlichten Schönheit des Textes stört mich das "kamen". Was meinst Du zu: "die leise über meine Lippen flossen" ? Das fühlt sich bildhafter an und passt lautlich zu "entrissen".

Danke. HG Jutta

 Vaga meinte dazu am 03.11.17:
Vielen Dank, Jutta, für deinen Kommentar. 'Flossen' hatte ich während des Schreibens im Kopf, verwarf es aber wieder, weil's mir irgendwie doch zu 'gestelzt' vorkam. Herzl. Gruß - Vaga.

 Persephone (31.10.17)
Die ersten vier Zeilen sind wunderschön.
Gestolpert bin ich ein wenig über die letzten beiden Zeilen. Die Lippen als Schwelle, die der Adressat nicht überwinden wird... Das ruft bei mir "biologische" Assoziationen auf, aber die sind natürlich rein subjektiv: Ich denke das weiter und überlege, wenn die Lippen die Schwelle sind, wo geht es dann hin? Entweder durch die Luftröhre in die Lungen oder über die Speiseröhre in den Verdauungstrakt...?

 Vaga antwortete darauf am 03.11.17:
Musste schmunzeln während ich deinen Kommentar las. Wo 'ging's da mit dir hin? . Bist über die Schwelle hinweg immer tiefer gerutscht. So weit wollte ich doch gar nicht 'schubsen'!

 TassoTuwas (31.10.17)
Gefällt mir sehr.
Die besondere Wirkung des Textes liegt in der spürbaren Stille.
"Wirst", am Schluss könnte ich mir gut als "konntest" vorstellen.
Wirst ist noch Hoffnung, konntest hat etwas Endgültiges!
LG TT

Kommentar geändert am 31.10.2017 um 20:12 Uhr

 Vaga schrieb daraufhin am 03.11.17:
Danke für deine Rückmeldung! "Wirst" am Schluss klingt nicht nach Hoffnung in meinen Ohren. Obwohl man(n) es gern so lesen kann . LG auch dir - Vaga.
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