Ein junger Mann und seine Leiden

Kurzprosa zum Thema Sehnsucht

von  Horst

Niemand sah sein Leid offensichtlich in seinem hübschen Gesicht, das vor Lebensfreude anscheinend nur so strahlte. Er konnte aber kein Wort sprechen und wenn er sprach, dann mit seinen großen blauen Augen, die so schön waren wie das Meer. Doch plötzlich weinte er und Tränen kullerten ihm über seine Wangen, die sich dadurch rötlich verfärbten, als hätten sie eine Infektion. Aber der junge Mann weinte unablässig weiter und man hörte ihn jetzt deutlich schluchzen und sein schmaler Brustkorb hob und senkte sich dabei, in einem eigenwilligem Rhythmus. Dennoch wollte er etwas sagen, da seine Lippen sich bewegten, doch er brachte kein Wort heraus. Aber er versuchte wieder und wieder ein paar Worte zu sagen, doch es gelang ihm einfach nicht, so sehr er es auch versuchte.
Sein Mund war jetzt geschlossen und seine hübschen Augen auch, so kam es einem vor, als würde der junge Mann schlafen, doch dies war ein Trugschluss. Denn augenblicklich öffnete er seine Augen und starrte gegen die hohe Decke, auch wenn er jetzt nicht mehr weinte, so standen ihm die Tränen immer noch in den Augen. Dafür bewegten sich seine Lippen wieder, ein Zeichen dafür, das er etwas sagen wollte, doch er konnte einfach nicht sprechen.
Erst wenn es Nacht wurde und die Dunkelheit einkehrte und er schlafen ging, vergaß er seine Sorgen und Nöte. Er schlief dann auch recht zügig ein und in seinen Träumen, ja, darin war er ein gesunder junger Mann, mit einer gutaussehenden Freundin im Arm und mit allem Glück der Erde gesegnet.


Anmerkung von Horst:

Glück??

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