zu besuch

Gedicht

von  Diablesse

du hältst mir
die tür auf
zu deinem
zuhaus

der boden
knarzt
das licht
geht nicht

in der stube
eine pfütze
vom regen
letzte nacht

die treppe
ohne halt
und jede zweite
stiege fehlt

im schlafzimmer
erblickt mich
eine frauengestalt

ich glaube
es spukt
bei dir

doch du
stehst nur da
und pfeifst
mit dem wind
der durch die
eingeworfenen
scheiben weht

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Kommentare zu diesem Text


 Rothenfels (14.01.18)
Stimmige Bilder, die mich stark an Kafkas "Heimkehr" erinnern. Ist dir heimlich, fühlst du dich zuhause? Du bist offensichtlich nur zu besuch.

LG,
TvR

 Diablesse meinte dazu am 19.01.18:
"Also 'heimlich' ist ein Wort, das seine Bedeutung nach einer Ambivalenz hin entwickelt, bis es endlich mit seinem Gegensatz 'unheimlich' zusammenfällt." (Freud 1919: 250)

Vielen Dank für den gesehenen Kafka-Bezug!

Liebe Grüße
D.
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