Esperanto ist die Sprache des Herzkammerflimmerns

Prosagedicht zum Thema Vergänglichkeit

von  nautilus

Sie sind voll von
Geschichten
unsere Flughäfen
Bahnhöfe und
Brücken

Geschichten von
Trennung
Wiedervereinigung
und Menschlichkeit
irgendwo dazwischen

in einer Sprache
die jedem galt
die niemand spricht
und deren einzige Hoffnung
der Tod ist

mit einem Defibrillator
als Wörterbuch
bei der Hand

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Kommentare zu diesem Text


 Owald (07.03.18)
Zwei Sachen stören mich:

Erstens: Der Titel. Der wirkt - im Vergleich mit dem Text selbst - unangemessen überbordend auf mich - nenn es doch einfach "Esperanto".

Zweitens: "Gevatter Tod". Find ich völlig unpassend; Personifizierung, ok, aber das ist ein derart alter und altertümelnder Ausdruck, daß er da nach meinem Empfinden nicht reinpaßt. Klar mag der Kontrast reizvoll erscheinen zwischen Gevatter und Defibrillator - aber da die Sprache ja ansonsten eher konkret und reduziert ist, rate ich dringend dazu, den "Gevatter" wegzulassen. ".. deren einzige Hoffnung / der Tod ist" - Das ist mein Alternativvorschlag. Paßt auch rhythmisch.

Ansonsten finde ich den Text überaus stark und gelungen (sonst hätte ich mir auch nie soviel Mühe beim Mäkeln gegeben ). Ein bißchen hab ich mich noch an der letzten Strophe aufgehängt, in der ich eher "mit einem Wörterbuch / als Defibrillator" erwartet hätte - aber nee, so wie Du das gelöst hast , ist es schon besser. Andere Perspektive halt.

Gut gemacht, schöner Text!

Liebe Grüße

 nautilus meinte dazu am 08.03.18:
Hey Owald, danke für die berechtigten Änderungsvorschläge! Den Gevatter hab ich gestrichen, vom Titel konnte ich mich nicht lösen...

Lieben Gruß, nautilus
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