Die Jugend

Gedicht zum Thema Jugend

von  BerndtB

Die Schule nervt und auch die Alten.
Sie sind blöd und haben Falten.
Schwafeln von den Nazijahren,
Die sie selbst nicht mehr erfahren.

Was wollen diese Deppen nur?
Uns belehren, keine Spur.
Ihr wisst doch nichts von dieser Zeit.
Eure Welt ist schon Vergangenheit.

Wir wollen hier und heute leben,
die Welt verstehen, vieles geben
von dem, was wir umsonst bekommen.
Wir sind nicht heilig, keine Frommen.

Wir rasen mit 300 Sachen,
und lassen es ganz kräftig krachen.
Manchmal kommt der Tod ins Haus,
wir aber machen uns nichts draus.

Die Haut ist glatt, die Lippen rot.
Wir sind lebendig und nicht tot.
Alles ist kräftig, alles stark,
in den Muskeln, bis ins Mark.

Das Herz ist stark und auch der Magen,
wir können noch zehn Bier vertragen.
Und ein Riesensteak dabei,
uns Jungen ist das einerlei.

Die erste große Liebe zart,
der Zipfel, er ist ständig hart,
und zärtlich krault man das Genick,
auch den Hals, das Lendenstück.

Wir warten freudig auf die Zukunft
und den nächsten Wiegentag.
Möchten schnell „erwachsen“ sein,
weil man die Jugend nicht mehr mag.

Die Frauen sind so schön und bunt,
gertenschlank und kerngesund.
Der Geigenhimmel kunterbunt,
wir sind jung, der Jugendfund.

Die Welt ist schön, wir lachen nur,
sind ohne Angst, nein, keine Spur.
Die Taschen sind zwar immer leer,
der Papa hilft; das Amt gibt mehr.

Wir freu‘n uns auf die große Liebe
und auf die kleine, nach dem Triebe.
Wir lassen laufen unsren Sex,
und leben diese Welt auf Ex.

Der Arbeitgeber melkt uns immer,
er nimmt uns unsren Lebensschimmer.
Ohne ihn, wir könnten uns schön laben,
leben, saufen, Urlaub haben.

Die Bank gibt uns noch ganz viel Kohle,
viel Kredit, zu unsrem Wohle.
Für das Auto und das Haus.
Nur wird oft leider nichts daraus.

So geh’n sie hin, die schönen Jahre,
bis endlich liegst du auf der Bahre.
Und hinter dir, da lag das Leben.
Hast du richtig gehandelt eben?

Hättest du nicht mehr lernen sollen,
mehr geben denen, die nichts haben?
Der Gerechtigkeit den Tribut zollen,
gib‘ ihnen ein paar gute Gaben.

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Kommentare zu diesem Text

Piroschka (55)
(23.11.18)
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 BerndtB meinte dazu am 23.11.18:
Liebe Piroschka,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Bist erst seit ein paar Tagen dabei, schon 11 Beiträge unterschiedlicher Art. Du legst dich mächtig ins Zeug, das kann ja spannend werden.

Mein "Jugendgedicht" ist eine Antwort auf das Gedicht zu den Alten. Die von dir empfundene "Bitterkeit" habe ich, ehrlich gesagt, nicht gesehen. Ich wollte einfach nur ein wenig die Banalität des Lebens darstellen. Die Jungen kommen, fühlen sich stark, die Alten bedauern, was sie versäumt haben. Usw.

Das ist eigentlich nichts Besonderes, und es ist schon seit Jahrtausenden so. Das Leben ist so, wie es ist.

Nur ganz am Ende kommt etwas Hoffnung auf: Könnten die Menschen, könnten wir etwas besser machen als bisher? Die Menschheit hat sich in ihrer kurzen Geschichte ja bisher nicht mit Ruhm bekleckert und ist gerade dabei, ihre Mutter (die Erde) zu vernichten. Gibt es Antworten, die es bisher noch nicht gab? Danach suche ich in meinen Geschichten und unzureichenden Gedichten. Einiges ist ganz gut, das meiste könnte viel besser sein. Aber ich muss es veröffentlichen; denn perfekt wird es nie.

Lieben Gruß von Berndt
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