Gottes Wille

Parabelstück zum Thema Wunder

von  FrankReich

Einerseits hatte er es satt, stets der Sinnreiche zu sein, andererseits aber konnte er sich dies auch nicht nehmen lassen, denn diesmal hatte sein Sohn die Cirruswolke des Aberglaubens, die der eilige Geist in einem Anfall von Tatendrang über sich ausgebreitet hatte, zum Anlass genommen, sie in winzig kleine Cumulusflecken aufzuteilen, zur Erheiterung der Engelsschar, die sich wirklich zu nichts zu schade war.
Entnervt vom Spiel seines Jungen saugte der Alte die Wölkchen ausnahmslos aus der Luft, und spie sie ganzheitlich in den Boden, den er anschließend festtrat.
Dennoch ließ die Antwort nicht lange auf sich warten, denn einen Hitzeblick später stieg sie in Form eines Cumulonimbusnebels aus der Erde empor, und rankte selbstreinigend und kreisgewandt am Körper des Schöpfers hoch, um sich als Ringwolke und Heiligenschein über seinem Haupt zu manifestieren. Die Engel erstarrten in Ehrfurcht.
Na super, dachte Gott sich, wenn auch nicht bleifrei, so sollte die Erschaffung des Höllenfürsten doch zu etwas gut gewesen sein, und irgendwie geschah sowieso stets alles nach dem Willen des Triangulums.

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (08.06.19)
Engelsschar mit korrektem fugen-s, das signalisiert den begnadeten schreiber.

pünktlich zu pfingsten zwar, aber wie kannst du nur die heilige dreifaltigkeit auseinanderdividieren und gott vater zum erstwesen promovieren!

 FrankReich meinte dazu am 08.06.19:
Danke, loschi, und Du hast Du völlig recht. Ich hatte noch keine Entsprechung, es ist nun aber ersetzt.

Ciao, Ralf

P.S.: Die Dreifaltigkeit auseinanderzudividieren und dennoch beizubehalten ist gar nicht so einfach. Wenn Dir noch irgendwelche Brüche auffallen, sofort melden, ich falte mir die drei dann schon irgendwie zurecht.

Antwort geändert am 08.06.2019 um 21:30 Uhr
Piroschki (57)
(12.06.19)
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 FrankReich antwortete darauf am 12.06.19:
Danke, Piroschki, vor allem für das phantastische Gedankenbild.

Ciao, Ralf
Piroschki (57) schrieb daraufhin am 12.06.19:
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 Regina (12.06.19)
Cumulo-Nimbus macht sich auch gerade Gedanken zum Thema Gott und die Welt. Der Artikel hier ist kreativ. Am Ende mit Pointe, weil man die ganze Zeit denkt, das sei ein normales Vater-Sohn-Problem und der Sohn sei einer Sekte auf den Leim gegangen. Der eilige Geist ist witzig, der wohnt wohl in Frankreich wie Gott. Gruß Gina
Nimbus† (45) äußerte darauf am 12.06.19:
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 FrankReich ergänzte dazu am 12.06.19:
Danke, Regina, und hi, Nimbus, klar, altes Mädel, Wolken lasse auch ich gerne über mich herziehen. :D

Ciao, Ralf
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