der Arzt und der Polizeibeamte

Kurzgeschichte zum Thema Alltag

von  Augustus

Aus erster Hand erfuhr ich von einem Wettstreit, der zwischen zwei Familien stattgefunden hat oder besser gesagt, der zwischen zwei Ehemännern sich abgespielt hat. Der eine ist ein Arzt in Notdienst und der andere ist ein Polizeibeamter. Zuerst soll sich der Polizeibeamte in einer angenehmen und ruhigen Gegend ein Stück Land gekauft und darauf ein ansehnliches Öko-Gebäude gebaut haben. Als es fertig stand, zog er mit seinen zwei Kindern und seiner Ehefrau ein. Die Ehefrau von der Statur recht dürr, doch ganz ansehnlich,  hatte jedoch ein dünnes Nervenkostüm. Freundlichkeit übte sie gegen jeden. Es sollte allerdings eines Tages eine Familie das Haus nebenan kaufen und einziehen. Es handelte sich dabei um einen Arzt und eine Lehrerin von Beruf, die auch den Bund der Ehe eingegangen sind. Ein Kind brachten sie mit. Der Arzt tat Notdienst und flog in einem Hubschrauber durch die Gegend und leistete vorm Unfallort Hilfe. 
Es dauerte nicht wenig Zeit als die beiden Familien sich kennenlernten und der Polizeibeamte die Familie zu sich einlud. Es war Sommer und im Garten ein Feuer angezündet und ein Grill drüber geworfen. Man weiß nicht genau, erzählt man was an jenem Abend geschehen sei, getrunken und gegessen sollen sie haben. Allein munkelt man, dass der Polizeibeamte sich mit der modernen Wahl des Hauses brüstete sowie der optimalen Kindeszeugung von einem älteren Sohn und einer jüngeren Tochter. Aus vertrauter Quelle weiß ich, dass beim Arzt die Prahlerei des Polizeibeamten Stachel hinterließen. Es wurde mir auch zugetragen, dass die Ehegattin des Arztes recht attraktiv war, einen gesunden Verstand sowie ein herzliches Lachen hatte. Der Polizeibeamte stattete des Öfteren nach diesem Abend den Nachbarn einen Besuch ab. An Wochenenden hämmerte er an seinem Haus herum es immer nützlicher zu gestalten. Dabei präsentierte er sich als der großartiger Handwerker, der ein Mann unbedingt sein muss, um bei einer Frau was zu gelten. Dieses Bild entging dem Arzt nicht, der anscheinend weniger Talent zum Handwerk hatte. Es war auch weiter gesagt, dass die Ehegattin des Arztes ihrem Ehegatten eröffnete, wie fleißig und begabt der Nachbar sei beim Anfertigen von Gartenzäunen und dergleichen, während ihr Gatte nur stillschweigend dazu nickte.
Kaum vergingen einige Wochen ließ der Arzt glücklich ausrichten, dass seine Gattin schwanger sei. In dieser Zeit fing er an seinem Haus das Dach zu renovieren. Man erwähnt, er hätte die Garage abgebrochen und an dieser Stelle ein komplettes Nebengebäude errichten lassen. Als das Kind geboren wurde, zeugte er erneut ein Kind. Die einst hübsche Ehegattin soll nun aufgeschwollen und aufgedunsen herumlaufen. Das Haus soll nun ständig Erneuerungen unterworfen sein. Bagger sollen Tag ein Tag aus fahren. Bauunternehmen sollen vorfahren und das Dach in die Höhe treiben. Das einstige Haus soll nun wie zwei Häuser, die nebenan stehen, aussehen. Es war nun höher, breiter, größer und teurer als das Haus des Nachbarn. Er soll auch den Nachbarn in der Kinderzahl überbieten. Jener hat zwei, dieser nun drei.
Während die beiden Familien nur noch ganz sporadisch bis selten ein Wort wechseln, hörte ich aus verschiedenen Quellen, soll der Ehegatte – also der Arzt – vorerst seine innere Ruhe wieder gefunden haben.


Anmerkung von Augustus:

Wie ein Säufer und Schläger zum würdigen Familienvater gekehrt wird, soll in der nächsten Folge geschildert werden.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (15.05.20)
"Aus erster Hand erfuhr ich einen Wettstreit..." Ach, herrje, da holperts und rumpelts schon ganz zu Beginn. Das mag ja grammatikalisch noch korrekt sein, ist aber einfach stilistisch der allerschlechteste Weg.

 Augustus meinte dazu am 15.05.20:
vielleicht hätte ich noch einen weiteren Kaffee heute morgen trinken sollen. Manchmal lässt sich der Gedankenfaden schwer entrollen - wie Nebel vom Dickicht sich loslösen.

Ave
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