Das Fenster schweigt ins lange Tal;
Die Tür hängt schief und schlägt im Takt
Mit Wind und Wetter, und der Schal
Des Wandrers flattert, als der’s packt,
Die letzten Schritte müde stolpert;
Fast schlägt er hin, ein Käuzchen schreit;
Der Wagen, den er zieht, er holpert;
Dann bleibt er stehn, denn er hat Zeit.
Er wischt den Schweiß sich aus der Stirn,
Die Haare strähnig und verfilzt;
Die Jacke ist aus gutem Zwirn.
Sein Dasein hat gerumpelstilzt:
Er ging entzwei, verlor sein Herz,
Verlor den Kopf, verlor den Sinn.
In ihm war nichts als großer Schmerz.
Das Wasser stand ihm bis zum Kinn.
Er ist nicht mehr, der er mal war.
Man will ihn nicht mehr, wo er wohnte.
Er fühlt sich seltsam, sonderbar,
Weil man ihn letztlich doch verschonte.
Die Hütte ist sein letztes Ziel.
Die Wege sind jetzt abgegangen.
Denn hier begann es, dass er fiel,
Hier hat das Ganze angefangen.
Er ruft das Bild sich in den Traum
Und lächelt, als die Träne rinnt;
Er weiß es, doch er glaubt es kaum,
Dass er von ihr ihr Herz gewinnt.
Er sieht den Schatten des Gesichts
Der Liebsten, die sich selbst erhängte,
Im Dunkelrot des Abendlichts,
Das ihm die Seelenhaut versengte.
Er trägt es in sich, lebenslang.
Er fühlt sich in sich matt und stumpf.
Er beugt sich, krümmt sich; wie im Zwang
Verhärtet stechend sich sein Rumpf.
Dann steht er wieder, hebt die Hand
Und zieht sie müde auf, die Tür.
Es ist ihm alles so bekannt.
Die Hütte kann doch nichts dafür,
Dass in ihr Liebe war und Tod.
Es ist bald Nacht, und die ist kalt.
Zu Handeln wird jetzt zum Gebot,
Um ihn herum nur Stein und Wald.
Den Wagen stellt er ab und trägt,
Was darauf liegt, ins Schwarz hinein.
Nicht dass er eine Hoffnung hegt:
Da muss und wird ein Schlusspunkt sein.
Man hört ihn räumen, reparieren;
In Kürze raucht selbst der Kamin.
Er muss das Gestern schnell verlieren,
Sonst wird es mit ihm weiterziehn.
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.