Aus fernen Tagen

Sonett zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  Walther

Aus fernen Tagen

Es klingt an hellen wie aus fernen Tagen,
Als Wald noch Wald war und ein Feld ein Feld;
Da war noch Ordnung und ein Feld bestellt;
Es war, als wir uns in den Armen lagen.

Da war die Lerche, war die Lärche, und
Da war ein Lächeln in uns, und es glänzte,
Als sich in uns die Welt so gut ergänzte:
Dies Lächeln, das umspielte deinen Mund

Und auch den meinen, leuchtete ins Bild
Der Zeit, es überwand auch noch den Rahmen.
Ich war zu Gutem und noch mehr gewillt

Und glaubte, dass die Kräfte nie erlahmen.
Jetzt wo das Dunkle durch die Ritzen quillt,
Frag ich, wie wir uns nur abhandenkamen.

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (14.07.20)
Eine sehr wehmütige Frage, lieber Walther. Eine, die nicht außer Acht lässt, wie wunderbar manches beginnt, das grässlich enden kann.

Ich finde ja, man sollte das Wunderbare bewahren, auch wenn man in eine andere Richtung aufbricht.

Lieben Gruß
Lotta

 Walther meinte dazu am 14.07.20:
Hallo Lotta,
danke fürs lesen und tiefsinnige bedenken - ganz wie ich es von dir fast schon gewohnt bin.
dem sonett ist das memento, das melancholisch-klagende, durchaus eigen. hier geht es um mehr als die liebe. die verloren scheint. es ist mehr verloren, und wir sollten zu suchen beginnen, bevor das dunkle um uns ist.
bleib(t) gesund!
lg W.

 TassoTuwas (14.07.20)
Ein stimmiges und auch formal gelungenes Sonett mit einer Frage am Schluss, die wir uns alle schon einmal gestellt haben.
LG TT

 Walther antwortete darauf am 14.07.20:
Hi TT,
danke dir für deine freundliche einschätzung!
lg W.

PS: Der bescheidene sonetter dankt LottaManguetti, franky, TassoTuwas, IngeWrobel, Aha, DidiCostaire, Moja, AZU20 fürs empfehlen.

Antwort geändert am 15.07.2020 um 16:47 Uhr

 IngeWrobel (14.07.20)
"... wie wir uns abhanden kamen"
Diese Zeile / Formulierung beschreibt so sensibel und schön, was im Leben eines Menschen geschieht, wenn sich die Wege trennen.
Ein schönes Sonett – gerne gelesen.
Liebe Grüße
Inge

 Walther schrieb daraufhin am 15.07.20:
Hi Inge,
danke fürs lesen und empfehlen.
wir gehen uns im laufe unseres lebens alle abhanden, vor der zeit häufig. es geschieht, ohne daß wir es bemerken, allmählich, schleichend. man muß sich um sich sorgen.
lg W.

 Didi.Costaire (14.07.20)
Dass etwas gut läuft, ist keineswegs selbstverständlich. Man muss achtsam sein und etwas dafür tun, damit es so bleibt.
Ein gelungenes Sonett.
Beste Grüße,
Dirk

 Walther äußerte darauf am 15.07.20:
Hi Dirk,
danke dir fürs lesen und bedenken. und für die empfehlung auch.
alles bedarf der aufmerksamkeit, man selbst, das wir, das du, die welt. sich aus der mitte, dem zentrum,. zu nehmen, mag hilfreich sein.
lg W.

 AZU20 (15.07.20)
Diese Frage ist im Nachhinein immer schwer zu beantworten. LG

 Walther ergänzte dazu am 15.07.20:
Hi, AZU20, danke fürs lesen, empfehlen und kommentieren. gedankenlosigkeit und selbstvergessenheit könnten schlüssel sein. lg W.

Antwort geändert am 15.07.2020 um 18:07 Uhr
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