Ode an das Versagen

Prosagedicht zum Thema Gesellschaftskritik

von  Mercia

Gefangene Seelen hasten durch Raum und Zeit, nur um am eigenen Aderlass zu ertrinken.

Der moderne Mensch, aller von der Evolution geschenkten Sinne beraubt, ergötzt sich am verordneten Sodom der herrschenden Kaste.

Gefühlsblindheit, geboren aus Überdruss und Überfluss wird zur täglichen Verordnung an die Massen.

Beliebigkeit ist das neue Chic.

Der Golem, erschaffen von willfährigen Dienern des Systems, sucht sich mitttäglich sein Futter in den Köpfen, der anonymen Gestrandeten des Großstadtmolochs.

Ein Anhauch von Sittenverfall umweht die zeitlose Schönheit der maroden Kultur des Verlierens und Leidens.
Gilt es jetzt etwa als wünschenswert, zu siegen und erfolgreich zu sein?

Wo sind die Zeiten hin, als die graue Eminenz der Pein in den Herzen der Menschen das letzte große Fressen feierte?

Opulenz und Dekadenz sind Schwestern im Geiste der Verführung Derer, Die sich blenden lassen von hedonistischer Wollust und Trägheit.

Grau, wie die Taube des Vergessens legt sich der Nebel der Enttäuschung auf die Stadt der Sünder, und das ist gut so.

Breiten wir den Vorhang des Schweigens blutig über dieses dysmorphe Idyll des verzweifelten Versuchs sich durch 1000 Tode am Leben zu vergehen.


© H.E.S.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram