Der Körper hat Grenzen

Skizze zum Thema Krankheit/ Heilung

von  DanceWith1Life

Man versuchte sein bestes, mir die Wichtigkeit dessen, was ich da versäume, nahezubringen.
Was ich niemals bezweifelt hatte, meine trotzigen Aussagen wurden aber dergestalt verstanden.
Niemand sah das eigentliche Problem.
Das heisst, ein alter Mann sah es fast und machte eine leicht amüsierte Bemerkung darüber, die ich zu spöttisch auffasste. Wie ich erst im Laufe der Jahre lernte, kommen solche Probleme immer im Rudel.
So kam was kommen musste, es änderte sich nichts.
Und natürlich mit den dazugehörigen Folgen, in Serie sozusagen.
Meine Schwester, die den Ernst des Lebens anscheinend besser verstanden hatte als ich, war zwischenzeitlich nach München gezogen, eine andere Schule besuchen.
Das taugte ihr offensichtlich auch nicht so wirklich und so kam sie wieder zurück und nahm sich mit ihrem neuen Freund eine Wohnung.
Alles schien in wohlgefälliger Ordnung.
Ich besuchte sie öfters, wir redeten über alles Mögliche, und nach ein paar Stunden ging ich wieder, immer in der Meinung, das läuft ja alles ganz wie es soll.
Jeder bekommt das was er will und geht seinen Weg und man trifft sich und hat was zu erzählen.
Ich glaube, ich wohnte zu der Zeit in der billigsten Wohnung, die ich je hatte, was mir den Stress, jeden Monat mindestens wochenlang für die Miete zu arbeiten, ersparte.
Nachteil, die Wohnung hatte kein Bad.
Vorteil, es gab mehrere Möglichkeiten, von woanders nach guten Gesprächen, dann frisch gebadet, wieder nach Hause zu kehren.
Einer der Badeplätze war natürlich bei ihr, aber ich nutzte ihn sehr selten, weiß nicht mehr genau warum.
So was in der Richtung, sie hat eine Beziehung, nimm dich raus.
Wir hatten uns eh auseinander gelebt, allerdings ohne Streitereien.
Dann begann ihre Beziehung ein wenig problematisch zu werden.
Sie lud mich öfter ein, ihr doch Gesellschaft zu leisten.
Ihr Freund verschwand immer ein paar Tage nach München.
An einem solchen Tag, traf es sich, dass ich auch ein Bad nehmen musste und ich wollte gerade so richtig entspannt dahin plätschern, als unglaubliche Schmerzen in der Bauchgegend diesem Vorhaben ein abruptes Ende setzten.
Wir riefen einen Krankenwagen.
Ich wurde auf die Bahre geschnallt und man begann die Blutabnahme vorzubereiten, also die Nadel, durch die dann auch Medikamente oder bei Bedarf Betäubungs- oder schmerzlindernde Mittel direkt ins Blut zugeführt werden.
Alles war vorbereitet, ich wurde im OP-Bereich im Gang abgestellt.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (23.06.21)
Früher war es ja duchaus üblich, Toilette und Badewanne auf Hausfluren oder im Zwischenstock von Mietshäusern anzusiedeln.
Gut, dass sich dies im OP-Bereich von selbst verbietet ...

Dem Protagonisten in jeder Hinsicht
gute Besserung

 DanceWith1Life meinte dazu am 23.06.21:
Danke, ja das hätte noch gefehlt, er hats überlebt, war aber knapp, nach Aussagen der Ärzte.

 Dieter_Rotmund (23.06.21)
"Vorteil, es gab mehrere Möglichkeiten woanders bei guten Gesprächen, dann frisch gebadet wieder nach Hause zu kehren."

???

 AZU20 (23.06.21)
Die Grenzen werden deutlich. LG

 DanceWith1Life antwortete darauf am 23.06.21:
Genau
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