Lob auf Hollywood

Hymne

von  Hamlet

Wer nicht lebt im Überschuss, 

der wird ihn heimlich träumen, 

der sucht in seinem Überdruss 

des Helden schöne Freuden. 

 

Wir fliehen Langeweile 

zwei Stunden als Voyeur 

und bleiben doch im Heile 

trotz Lust an Mord und mehr. 

 

Und wenn ein Großer scheitert, 

atm' ich trauernd auf. Ich weiß, 

dass alles hat sein’ Preis 

sodass mein Leben sich erheitert. 

 

Noch hab’ ich Hollywood nicht satt. 

Ich will den Traum genießen,  

der heimlich hoffen lässt, 

bald auch im Überschuss zu fließen. 

 

Zeige uns kein Mittelmaß! 

An Spiegelbildern wachs ich nicht. 

Ehrfurcht erst vor Schön und Groß 

macht einst mich auch zum Licht. 

 

Ich danke dir, mein Traum zu nähren. 

Töten kann ihn nicht der Alltagssinn. 

Doch werd' ich ihn entzaubern, 

sobald ich selbst ganz oben bin.



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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (11.02.22, 00:04)
Das klassische Hollywood war dieses Lobes durchaus würdig; als Jugendlicher hatte ich die Vorstellung "Kino = Hollywood", alles andere nahm ich nicht ernst. Es war auch gerade das Nicht-Alltägliche, das Besondere, was Hollywood selbst dann in "Last Action Hero" (1993) parodiert hat ("Sie sieht zu gut aus, um in einer Videothek zu arbeiten!" "Was? Alle jungen Frauen sehen so aus!")



Zeige uns kein Mittelmaß! 
An Spiegelbildern wachs ich nicht. 
Ehrfurcht erst vor Schön und Groß 
macht einst mich auch zum Licht. 
Das ist der Schlüssel, um Hollywoods Faszination zu begreifen. Seit ein paar Jahrzehnten bewegt sich die Massenkultur zur Maxime "Von Mediokritäten für Mediokritäten". Exzellenz darf nicht mehr sein, sie wird mit Tabuformeln wie "rassistisch" (weil James Bond weiß ist), "sexistisch" (weil Männer männlich und Frauen weiblich dargestellt werden) usw. verjagt. Die linke Neidkultur führt letzten Endes dahin, dass selbst die Mediokrität noch diskriminierend ist, und das Schlechte wird zum Vorbild erhoben.
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