Wer ich schon immer sein wollte

Gedicht zum Thema Lebensweg

von  Whanky931


Ich war mir nie sicher wohin mit mir selbst,
Stand öfter auf der Stelle, wusste nicht was mir gefällt,
Überlegte und grübelte, wohin die Reise geht,
Fühlte mich fast allein, auf diesem riesen Planet.

Irgendwann dann wurde ich der Klassenclown,
Denn ich merkte wie alle auf mich herunter schauen,
Würde ich mich benehmen wie ich mich benehmen will,
Also wurde ich dann laut und war nie wieder still.

Ich kaufte Bücher über Witze, fraß mich in jede Seite,
Lernte versaute Witze und auch ein paar gescheite,
In Mathe lief das Formel lernen nie so locker,
Doch ging es um Jokes, haute ich sogar mich selbst vom Hocker.

Ich kam am Anfang damit an, war der Witze-König,
Doch trotzdem gabs da welche, die lachten höhnisch,
Hinter meinem Rücken wurde immer noch gelästert,
Und meine Noten hatten sich dadurch auch nicht verbessert.

Nun brachte ich statt guten Noten Freunde nach Hause,
Meine Eltern waren darüber ziemlich erstaunt, denn,
Sie wussten ich hatte es schwer im Leben,
Wenn alle sich setzten, stand ich immer daneben.

Mein Leben vereinfachte sich durchs finden der Freunde,
War endlich bereit nicht mehr nur noch zu träumen,
Sondern wie andere in der Realität zu leben,
Verbesserte Noten, blieb grad so nicht kleben.

Aber irgendwas gab es was mich noch wurmte,
Wollte allen gefallen, den offenen und sturen,
Mein Gedanke dabei: Wenn alle meine Freunde sind,
Bin ich mit sicherheit bald das glücklichste Kind.

Also lernte ich wie man zu jedem passte,
Ich hing mich echt rein, wollte nichts mehr vermasseln,
Gab das auf was mich zu einem Unikat machte,
Meinen Charakter versteckte ich in einer Schachtel.

Von nun an war ich Mr. Nice guy, den kann man nur mögen,
Fand Freunde und Frauen, war das erste mal vögeln,
Fand heraus wie toll es war mit anderen Menschen,
Zu connecten, verstehen, für einander zu kämpfen.

Und so schnell wie ich mit allen zusammen kam,
Trennte sich auch wieder die Butter vom Rahm,
Die Drogen wurden mein neuer Leidensgenosse,
Und die Scheiße brachte mich fast in die Gosse.

Stürzte ab, bekam Depressionen, war ausgetauscht,
Hielt die Welt nur noch aus mit dem Kippenrauch,
Irgendwann wurde mir selbst das zu viel,
Wollte beenden was ich anfing – Das Lebens-Spiel.

Ich verlor viele Freunde, setzte cuts,
Auch bei Beziehungen – Ciao mein Schatz.
Wollte einfach auf ewig die Stille genießen,
Keinem zur Last fallen, ließ Blut lieber fließen.

Irgendwann boxte ich mich dann raus aus dem Loch,
Denn der Sommer sollte kommen und weil ich das roch,
Nahm ich direkt einen tiefen Atemzug,
Krempelte das Leben um mit nem Pflug.

Das war nicht einfach und ich hatte viele Steine im Feld,
Ich verhaute Beziehungen, verlor sehr viel Geld,
Verlor weiter Freunde, Beziehungen und Haare,
Machte immer wieder neue aufschlussreiche Erfahrungen.

Und dann auf ein mal, als alles gut zu sein schien, ja,
Trat sie in mein Leben, ja ich red von Sophia.
Sie half mir in Rekordzeit mich selbst mehr zu checken,
Inspirierte mich und zeigte mir die fehlenden Flecken.

So fing ich an mir viele Gedanken zu machen,
Wer will ich eigentlich sein? Was will ich hier entfachen?
Bin ich wirklich der, der ich schon immer war?
Oder war mein Charakter bisher eine farce?

Wollte immer nur der sein auf den mal stolz ist,
Dem auch mal gesagt wird, wenn er sehr toll ist,
Wollte dass man über mich mal ein Wort verliert,
Auch wenn sich mal öfter mein Leben pausiert.

Ein Mensch der geschätzt wird für das was er denkt,
Dem gesagt wird "passiert" wenn er sich mal verlenkt,
Der Applaus bekommt, wenn er sich für wen verrenkt,
Dem man auch emotional gerne mal etwas schenkt.

Ein Mann der ernst genommmen wird,
Den man auch gerne mal verführt,
Den man mal für seine Leistung kürt,
Für den man sich auch mal rührt.

Ja, all das wollte ich sein,
Und du brachtest das einfach so wieder zum Vorschein!
Die kleine Schatulle mit meinem Charakter,
War nun wieder da, live und anfassbar.

Ja, ich musste dafür durch viel Scheiße gehen,
Doch was du mir gibst kann mir keiner mehr nehmen,
Was man dir nahm werd ich dir wieder geben!
Und dann leben wir vielleicht mal zusammen ein Leben.

Nur eine kleine Ewigkeit,
Vielleicht ein paar Neumonde lang,
Wie's gehen könnte hast du mir gezeigt,
Zogst mich mit Leichtigkeit in deinen Bann.



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (24.08.22, 10:26)
gefällt mir gut : ein-blick ins leben
mit nehmen sowohl als auch geben!

grüße
harzgebirgler
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