Die Schließerin wandert die Stuhlreihen ab und sammelt Vergessenes ein. Es senkt sich der Vorhang aus Eisen herab. Gleich wird nur noch Dunkelheit sein.
Ich muss wie ein Standbild noch immer hier stehn. Das Publikum ist schon längst fort. Die Schließerin mahnt mich, nun endlich zu gehn. Nur ungern verlass ich den Ort.
Mich hat’s mal wieder schwer erwischt; ich bin, auch wenn das Licht verlischt, dem Mann ergeben, der heute spielte wie für mich, ganz ohne Ahnung sicherlich von meinem Leben. Verschossen wie zum ersten Mal, bleibt meinem Herzen keine Wahl: Es muss sich sehnen! Denn bunte Träume wiegen mehr, macht sich der Alltag noch so schwer mit seinen Tränen. Ich küsse selber meine Hand, bin heimlich außer Rand und Band. Vielleicht genau, weil ich den Mann in Wirklichkeit nie haben kann.
Ich hab ihn verwechselt mit dem, den er spielt, klar, dass das für ihn peinlich ist. Wie kann ich nur glauben, dass er nach mir zielt, bloß weil er ein „Liebhaber“ ist?
Mich hat’s mal wieder schwer erwischt...
Ich hab das Stück fünf Mal gesehn und werde wohl noch fünf Mal gehn; es kribbelt schon beim in der Schlange stehn…
Mich hat’s mal wieder schwer erwischt…
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