Richtigstellung 43 - Adressierung in grauer Vorzeit

Text

von  tueichler

Dieser Text ist Teil der Serie  Richtigstellungen

Im Zeitalter des Internets hat der Begriff Adresse für uns ja nicht nur die postalische Bedeutung sondern auch mannigfach weiter. Da wären die IP Adresse oder die Mac-Adresse um nur einige zu nennen. Jedoch war das nicht immer so.

Erinnern wir uns zurück. Zu Zeiten derer von Thurn-und-Taxis wurde namentlich adressiert, das genügte, da die sich-Briefe-schreibenden Herrschaften weithin namentlich bekannt waren. Seit etwa dem 13. Jahrhundert wurden Straßen mit Namen versehen, erst Geschlechternamen, dann Heiligen-, Berufs- oder Richtungsnamen, ab dem 18 Jahrhundert in Mitteleuropa Namen der Herrscherhäuser. Mit zunehmender Bildung und dem Bedarf, Briefe zuzustellen setzte sich (die schon um 1500 in Paris teilweise verwendeten) Hausnummern flächendeckend durch. So kann heute eine jede postalische Adresse punktgenau erreicht werden.

Wie aber war das in grauer Vorzeit. Da denke ich nicht nur an Neandertaler, nein auch an die ersten modernen Menschen der Gattung Homo Sapiens (natürlich die Gebildeten). Man mag es nicht für möglich halten, es gibt aber überlieferte Hinweise, dass es auch damals schon eine Art der Adressierung gab. Diese beruhte jedoch - viel stärker als das heute der Fall ist - auf ausgeprägten Spezialfähigkeiten der Zusteller. Das bedeutet nichts weniger, als dass damals die Zustellung nach der Nase, also nach olfaktorischen Gesichtspunkten funktionierte. Ein Beispiel mag die Kombination aus Behausung und Namen gewesen sein, an der sich die Zustellweise noch deutlich ablesen lässt. Axel Höhle.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram