Mondscheinsonate
~ quasi una Fantasia ~
Ich stiefelte ziellos durch die Stadt. Mein angeknabbertes Leben und ich suchten nach irgendetwas, ohne dass mir bewusst war, wonach. Hier und da warf eine einsame Gaslaterne ihr müdes Licht auf die Straße. Ein angefressener Apfel erschreckte meine Fußspitze. Hinter einer Litfaßsäule huschte ein Schatten hervor. Ein schmaler Sichelmond war zu sehen.
Plötzlich fasste mich etwas an. Es tippte mir auf die Schulter. Da war eine Berührung, ein Gefühl, aber ich fand kein Wesen, keine Hand, keinen Finger, die zu der Geste passten. Ich drehte mich im Kreis. Nur die Straße lag da. Lang ausgerollt.
Mein Gedankenapparat klickerte. Was sollte ich tun? Stehen bleiben und mich an die Gaslaterne klammern? Gen Himmel schauen und den Mond um Hilfe bitten? An eines der Tore klopfen?
Ich konnte mich weder für das eine noch das andere entscheiden, schloss darum einfach die Augen und ging rückwärts. Schritt um Schritt folgte ich dem sich bereits aufrollenden Pfad. Bis ich mich schließlich in meiner eigenen, engen Kammer wiederfand. Ich sah zum Fenster.
Eine Gaslaterne schloss müde die Augen. Ein Schatten huschte wie ein Geist durch den Mond. Ein angebissener Apfel lag auf dem Sekretär.
Etwas berührte mich.
Küsste mir ein zartes ‚Buona notte‘ auf die Stirn.