Spieglein, Spieglein...

Gedicht

von  Janna



Als ich heut in den Spiegel schaute
und meinem Bild Grimassen schnitt,
weil ich an seinem Anblick litt,
vernahm ich unerhörte Laute:

Was glotzt du, Weib! Du wirst nicht jünger.
Das Leben stanzte fleißig Falten;
du zählst schon lange zu den Alten.
In ein paar Jahren bist du Dünger!

Du wirst als Mahl ins Erdreich fahren,
wo Würmer dir die Lippen lecken
und Maden sich im Näschen recken.
In deinen Haaren nisten Scharen


von Larven. Aus den Ohren quillt
der Pilz und deine Haut verschimmelt,
derweil das Ungeziefer wimmelt
und seine Fresslust an dir stillt.

Ich nahm mein Leder und polierte-
sein Grinsen brachte mich in Rage -
mit Sidolinspray die Visage,
die mich so spöttisch anvisierte.

Die Antwort war leicht zu verstehen:
Du kannst mit allen Kräften reiben,
die Falten wird das nicht vertreiben,
denn du wirst jetzt noch klarer sehen!


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Kommentare zu diesem Text


 franky (22.08.23, 10:00)
Hi liebe Janna 

„wo Würmer dir die Lippen lecken
und Maden sich im Näschen recken.“

Prost Mahlzeit;-)
 
Grüße von Franky

 plotzn (22.08.23, 12:09)
Servus Janna,

bei zu frechen Spiegeln hilft nur Licht aus oder gleich ganz abhängen...

Liebe Grüße
Stefan
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