Was nie verjährt

Sonett

von  Janna

Der Humus haftet an den Händen

wie Worte, die wir niemals sprachen,

Versprechen, die wir meistens brachen,

im Hirn. Ich kann es drehn und wenden,


es wird erst enden zu der Zeit,

da ich in dieser schweren Erde

- genau wie du - vermodern werde.

Dann ruht es für die Ewigkeit.


Ich pflanze dir Vergissmeinnicht;

im Lampenglas bricht sich das Licht.

Die Amsel singt dein Lieblingslied,


als ob sie wüsste, einer schied,

der Vögel liebte, Menschen mied.

Das nie Gesagte hat Gewicht.



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Kommentare zu diesem Text


 Mondscheinsonate (26.08.23, 17:21)
Letzter Satz...ja.

 Janna meinte dazu am 26.08.23 um 17:28:
Man kann es immer noch tun. Auch wenn der Gesprächspartner tot ist oder sich versteckt, um nichts hören und sehen zu müssen. Ich hab gerade Lust, alles hinaus zu posaunen. In Gedichtform nicht immer einfach und nicht so effektiv, als wenn du Prosa schreibst.

 plotzn (27.08.23, 11:58)
Servus Jana,

und dann ist es irgendwann zu spät. Mit einem Misanthropen zusammenzuleben, ist nicht leicht. Und ich glaube für ihn ist es auch nicht leicht...

Stark geschrieben!

Liebe Grüße
Stefan
Agnete (66)
(24.09.23, 19:34)
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