FLÜGEL FLIEGER FLÜGE gibt's ja zur genüge doch wohl nur ein paar sind auch wunderbar (6)

der platzhirsch steht voll da und ist am röhren
bevor er platzt das sieht man nur noch nicht
und würde den betrachter auch verstören
doch irgendwann passiert’s und ist voll schicht

mit röhren und voll dasteh’n denn dann fliegen
die fetzen quasi durch den tannenwald
daß sogar deren zapfen panik kriegen
und selber wirken fast wie durchgeknallt --

es platzte zwar som hirschen bloß der kragen
vor langer zeit, nicht mehr - er hatte glück
mußt’ nachher nur ne halsmanschette tragen

das war ein ziemlich seltener anblick
dem menschen viel gesprächsstoff einst verdankten
zumal sich schnell legenden darum rankten...

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fliegende(r) weinmacher

ein berühmter kellermeister
na was glaubt ihr wohl wie heißt der
und wo kommt der denn wohl her?!
schlägt man nach leicht - ist nicht schwer:

heißt kym milne aus down under
weltweit war der mann auf wander-
schaft um winzer zu beraten
und wohl ist der’n wein geraten...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kym_Milne

https://www.wein.de/de/glossar/flying-winemakers/

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der tastenlöwe saß am steinway-flügel
und haute volle lotte in ihn rein
doch lockerte dann immer mal die zügel
denn volle lotte muß nicht ständig sein

der flügel stand eh weniger auf lotte
und auch chopin stand weit mehr auf george sand
die hatte allerdings wohl manch  marotte
weshalb nicht jeder sie so reizend fand

zum beispiel nietzsche der mal von ihr sagte
ne „milchkuh“ sei sie nur „mit schönem stil“
worüber sich chopin ja kaum beklagte

weil er da längst schon tot war - doch das spiel
des tastenlöwen fand rundum gefallen
und selbst der flügel ließ die korken knallen...

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des dichters ross - ists hengst oder ists stute?
mich deucht bisweilen wallach ist das gute!
so echte dichtungsklöten fehl’n dem gaul
und trotzdem reißts vermessen auf sein maul
von schwingen oder flügeln ganz zu schweigen -
die sind nur poesie der meister eigen
da gehts nicht um den großen preis von aachen
worauf sich schön und sinnig reimt walLACHEN

da gehts mehr drum zu fragen inwieweit
noch dichter etwas soll’n in dürft’ger zeit
wie ja in dieser hymne 'brod und wein'
von hölderlin - auch trakl spielt mit rein
der beides auf dem tisch erglänzen läßt
am winterabend wie zu höchstem fest...

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ein sportpilot konnt’s einst total nicht glauben:
zwei hexen überholten ihn im flug
die wirkten echt wie fliegende schreckschrauben
auf ihrem besen der sie harzwärts trug

um fassung war noch der pilot am ringen
da saust’ an ihm vorbei ein hexenpulk
das kann einen ganz aus der fassung bringen
ist es vielleicht auch weiter nichts als ulk

er griff nach seinem flachmann voller SCHLICHTE
nahm draus entnervt weit mehr als einen schluck
war zwar infolgedessen schon leicht dichte

doch gab sich dann ganz mannhaft einen ruck
und rief beherzt DAS GIBT ES NIE IM LEBEN!
um nach der landung richtig ein’ zu heben...

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die lerche tiriliert mit wahrer wonne

und schnellen flügelschlägen überm feld

steht dabei sogar still staunt selbst die sonne

der'n strahl'n aufs wachsende getreide fällt

der kuckuck hockt im laub derweil verborgen

und denkt im traum nicht dran zu tirilier'n

nein ruft nur 'kuckuck' wie schon gestern morgen

um gleich den nächsten baum anzuvisier'n...

ein strammer wind bei sommerlichen graden

dämpft, maikühl, noch des menschen hochgefühl

doch regen würde der natur nicht schaden

bislang fiel nämlich keinesfalls zu viel

was dürre bereits fürchten lässt die bauern -

das land es lechzt durchaus nach regenschauern...

(5/22)

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die große möwe christian
fliegt zwar bis nach afghanistan
nun keinesfalls doch immerhin
sind hundert kilometer drin

landeinwärts von der küste aus
für einen netten gaumenschmaus
ohne groß wählerisch zu sein
verleibt sich sogar abfall ein

auf müllkippen am rand der stadt
weil sie n robusten magen hat
der selbst verschimmeltes verdaut
weshalb ihr davor wenig graut...

die halb so große möwe paul
ist unterdessen auch nicht faul
fliegt weit wie christian zwar kaum
doch findet dito für ihr'n gaum'

manch leckerbissen der ihr schmeckt
n wurm zum beispiel und insekt
wobei's ein happen selten tut
denn dafür schmecken die zu gut...

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der teufel braucht zum fliegen keinen besen
kein tier sowie kein anderes gerät
zumindest hat man nichts davon gelesen
bis dato jedenfalls; auch nicht erspäht

hat je ihn wer beim fliegen durch die lüfte -
er stellt sich einfach nur den zielort vor
läßt hinter sich der hölle feuergrüfte
bewacht vom höllenhund am höllentor

und hockt zum beispiel blitzschnell auf dem brocken
durch seine teleportative macht
da wäre die physik voll von den socken

wüßt’ sie wie’s geht und hätt’s längst selbst vollbracht -
bislang ist ihr das aber nicht gelungen
und tappt im dunkeln weiter notgedrungen...

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ed träumte jüngst von venus ihrem hügel
und staunte träumend „himmel, ist der groß!“
doch wuchsen ihm im traum urplötzlich flügel
so ging die inspektion dann fliegend los

was zwar kein leichtes weil ihm ja nun fliegen
ganz ungewohnt war vögeln aber nicht
er wollte indes was zu sehen kriegen
und hievte flügelschlagend sein gewicht

zum rundflug etwas torkelnd in die höhe
und machte sich ein luftbild von dem teil
als ihn ganz überraschend eine böe

zum landen zwang – das fand ed nicht so geil:
es bruchlandete unser flügelschläger
direkt auf seinem tiger-bettvorleger...

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