Im Großhirnnebel

Lyrischer Prosatext

von  Epiklord


auf der Suche nach,
ja, nach was eigentlich?
bei Gedankenstärke Zwölf,
in blanker See;

nicht nach Mutters Brust;
die war  nicht zu verfehlen.
prall wurde sie mir präsentiert,
bis über beide Ohren gestülpt.

Aber was suchte ich?
Ich blieb immer ein Suchender;
zuhause im Garten suchte
ich Kartoffeln aus der Erde auf.

Meine Suche nach meiner
Identität verlief mit dem
Sand der tagtäglichen Eieruhr;
ich wurde erwachsen,

suchte mir eine Arbeitsstelle,
eine hübsche Frau.
Wir suchten nach
dem großen Glück;
nur war es unsichtbar,
erhaschte uns unbestimmt.

Nun suchte ich nach einem
passenden Sarg für mich,
als Eintrag im Vorsorgevertrag
mit dem Bestatter.

Eine ureigene Identität, wenn es
sie gäbe, bräuchte man nicht suchen.
Meine Frau sagte irgendwann zu mir:
"Ich habe dich durchschaut!"

So suchten wir beide den Sarg aus.


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