Stillleben 2010

Gedicht zum Thema Ruhe/ ruhelos

von  Teo

Welche Ruhe, welch Idylle,

Und es legt sich dicht, fast schwer.

Über alles eine Stille,

Platzverweis für den Verkehr.

 

Bänke, Tische, Gartenstühle

stehen auf der Mittelspur.

Sommerwinde, warme, kühle,

sorgen für den Hauch Natur.

 

Mitgebrachte Kaffeekannen,

Kuchen, Kekse, Kleingebäck

und Salat in kleinen Wannen

selbstgemacht für ‘n guten Zweck.

 

Da wo sonst die Autos rasen,

wo gehupt wird und gedroht,

Dreck und Staub gen Himmel blasen

schmeckt das frische Knoblauchbrot.

 

Auf der Planke, die die Bahnen

sicher voneinander trennt,

sitzen Kinder unter Planen,

weil zum Fest die Sonne brennt.

 

Leben so ganz ohne Fahren,

laufen auf Asphaltbelag,

die Gedanken aufbewahren

an den wundervollen Tag!




Anmerkung von Teo:

2010 wurde die A40, Hauptverkehrsader im Ruhrgebiet, anlässlich des Projektes Kulturhauptstadt Ruhr für den Autoverkehr einen Tag komplett gesperrt.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (18.02.24, 12:32)
.... Träumen von einer Zeit ohne den Verbrennermotor. Das Pferd, das einst die Kutsche zog, blieb auch vor einem spielenden Kind stehen. Nur der Notarzt braucht wirklich ein Auto, und der Lieferant vielleicht. Die anderen sollten aufs Fahrrad umsteigen oder auf Schusters Rappen unterwegs sein. Und einen ruhigen Sonntag genießen!

 Graeculus meinte dazu am 18.02.24 um 13:09:
So sympathisch mir, der ich nie ein Auto hatte, diese Vorstellung auch ist - aber neben Lieferant und Notarzt brauchen wir öffentliche Verkehrsmittel, also Bahnen und Busse. Nicht einmal in der Stadt und erst recht nicht auf dem Land können alle Wege von allen Menschen zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden.
Das ist allerdings nur ein kleiner Einwand im Vergleich zur Grundidee: der Individualverkehr per Auto (1 Tonne Metall transportiert 1 Menschen) ist ein Wahnsinn. Freilich ist dieser Wahnsinn wohl neben der chemischen Industrie Deutschlands wichtigster Arbeitgeber, und wie man den ersetzen soll ohne Massenarbeitslosigkeit, das geht über mein Verständnis.

 Teo antwortete darauf am 19.02.24 um 09:42:
Moin zusammen,
es war schon ein tolles Erlebnis, auf einer meistbefahrendsten Autobahn in Deutschland zu flanieren. Allerdings hat man auch vor lauter Menschen keinen Asphalt mehr gesehen.
Euch Dank und lieben Gruß 
Teo

 Graeculus (18.02.24, 13:19)
Wir erinnern uns auch noch an die autofreien Sonntage während der Ölkrise in den 70ern, oder? War es nicht herrlich?

 Teo schrieb daraufhin am 19.02.24 um 09:43:
Mh...die Situation war nicht ganz vergleichbar mit den Fahrverbot Sonntagen.

 plotzn (18.02.24, 17:05)
Servus Teo,

die autofreien Sonntage 1973 habe ich auch miterlebt. Als Kind mit dem Fahrrad über die Autobahn war ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.

Ein Picknick auf der Überholspur hat vermutlich noch mehr Charme als eine superbreite Fahrradspur...

Liebe Grüße und einen schönen Restsonntag!
Stefan

 Teo äußerte darauf am 19.02.24 um 09:45:
Moin Stefan,
Der Unterschied zu 1973 war...du konntest da kaum noch Rad fahren.
Gruß in den Süden
Teo

 Saira (18.02.24, 19:11)
Moin Teo,

wie schön wäre es, wenn wir ohne Autos leben könnten. Du reflektierst einen autofreien Tag und es erscheinen tolle Bilder!

Gut gedichtet!


Liebe Abendgrüße zu euch
Sigi

 Teo ergänzte dazu am 19.02.24 um 09:46:
Ach Sigi,
Wir leben nun mal in einer Zeit, in der Autos dazugehören.
Habe mich über dein Lob gefreut.
Lieben Gruß 
Teo

 AchterZwerg (19.02.24, 06:45)
Nach meiner Lesart handelt es sich um ein Begräbnis, das in ein Freudenfest ausartet. :D 
Soll vorkommen.

 Teo meinte dazu am 19.02.24 um 09:48:
Nein mein Zwergenkind,
der Begriff Begräbnis ist unpassend.
Es war ein rundum schöner Tag.
Gruß aus der Herzkammer der Menschlichkeit 
Teo

Antwort geändert am 21.02.2024 um 15:48 Uhr
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