Das Haus hiess Nummer 32. Ich verschwand für kurze Zeit – ungefähr zwanzig Jahre – ins Ausland. Als ich einmal nach Hause zurückkehrte, wurde das Haus Nummer 14 (vierzehn) genannt. Warum, das wusste wohl niemand. Das Haus war fünfte oder so von der Burg entfernt, das konnte nicht der Grund neuer Nummerierung gewesen sein. Schliesslich war es auch egal – niemand von den ursprünglichen Bewohner war noch am Leben und die Erben streiten nur um das Geld – so die Nummer wurde nicht relevant.
Mich hat natürlich kurze zeit beschäftigt, aber dann liess ich mich voll in den Trubel um die Erbschaft einwickeln. Ich war der einzige gebliebene Erbe, weil meine Miterbin ihre Hälfte schon vor Monaten an ihren Sohn umschreiben lassen hat. Das hat mich schon wütend gemacht, das Haus hatte Preis gegen anderthalb Million Eur, stand auf hervorragender Lage mit phänomenaler Aussicht, fantastischen Verbindung zur unter der Burg liegenden Stadt und war recht gross. Dazu hat der Sohn lebenlang keine Miete oder so etwas zahlen müssen. Das ärgerte mich dann nachträglich auch. Ein Mini-Palast gratis!
Eines Tages verlor ich die Nerven und ging mit dem Advokat zum Gericht. Ich will die gerichtlichen Komplikationen nicht schildern, es ist spannend und langweilig, zugleich aber hauptsächlich traurig. Als einzig berechtigte Erbe blieb ich dank gefälschten Unterlagen, stupiden Machinationen, falschen Aussagen schlussendlich froh, wenigstens ein Viertelmillion des Geldes gerettet zu haben und relativ gutes Gefühl gehabt, dass ich das Haus Nummer 14 verschenkt habe…gut, das ich mit Rauchen aufgehört habe!
Für BEBA und Interessierten
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