6 drabble- sonettjes zum 17ten mal / was aber der zahl selber piepegal

ein kaktus klagt: „ich hätte statt so stacheln

durch die mich reizvoll findet wohl kaum wer

viel lieber tolle blaue delfter kacheln

und stelle mir echt vor wie schön das wär'!“

drauf hat die wüste ihm altklug entgegnet:

„an kacheln perlt das wasser aber ab

wenn es hier endlich wieder einmal regnet

und würde dann für dich auch äußerst knapp!“

das sah der kaktus ein mit widerwillen

denn war zum glück noch nicht so sehr verbohrt

wünschte sich allerdings durchaus im stillen

all seine spitzen stacheln weiter fort

was liebhaber indessen von kakteen

in aller welt ganz sicher ungern sähen....

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nichts gelten der zeit tage wochen jahre

kalender uhren sind ihr piepegal

sie nimmt auch am ergrauen deiner haare

nie anteil dessen dichte sie ihm stahl

das ist halt ihr’m vergehen seit je eigen

dabei hält sie nie an, verläuft sich nicht,

kein wegweiser braucht ihr den weg zu zeigen

kommt aus sogar ohn’ jedes fünkchen licht

wer wünscht sich nicht sie würd’ sich mal verlaufen

wie mancherlei im sande gern verläuft

doch alles landet auf dem abfallhaufen

den ihr ES WAR bar rücksicht endlos häuft -

selbst was wir im gedächtnis aufbewahren

wird ohne uns total zum teufel fahren...

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im fußball sind das tollste doch stets tore
vor allem die im gegnerischen tor
und trauer herrscht bei deutschlands hannelore
kommt so eines in einem spiel nicht vor

dafür kann sich die carmen tierisch freuen
denn spaniens elf die räumte richtig ab
und brauchte nicht die kameras zu scheuen
nach ihrem sieg und lacht' sich heimlich schlapp

ganz sicher über löws konfuse truppe
die mit null toren dann vom spielfeld schlich
derart versalzen wurde der die suppe

im grunde ist das einfach unglaublich -
doch fängt der fisch vom kopf ja an zu stinken:
für löw sollten nun rote lampen blinken...

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es haben hexen ja die tollsten besen

und auch der harry potter hat so ein'

da können sie mit durch die lüfte pesen

als würde das ein kinderspielchen sein

versucht das aber mal wer nachzumachen

und schnappt sich seinen besen aus dem schrank

ist nebst dem besen selbst der schrank am lachen

und beide lachen sich zusammen krank

auf besen reiten und auf besen fliegen

kriegt ohne zauberkräfte keiner hin

nur mit magie sind kurven da zu kriegen

bei teppichen ist ohne auch nichts drin

die öfter flogen einst im morgenlande

als bomben in die luft heut' was ne schande...

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der schönste schein von allen keine frage

das ist und bleibt bestimmt der sonnenschein

die sonne scheint voll wonne alle tage

und sollte sie mal nicht zu sehen sein

weil wolken ihr das durchkommen verwehren

wird dadurch ja der tag noch nicht zur nacht

- die mond und sterne ihrerseits verklären -

zumal sie hoch am himmel trotzdem lacht...

ein scheinheiliger hat oft auch gut lachen

der tut als ob kein wässerchen er trübt

ist aller welt jedoch was vor am machen

im heucheln sozusagen voll geübt -

es gehen auf den leim ihm immer leute:

naive sind für ihn ne leichte beute...

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jüngst schalt das klopapier die taschentücher

auf denen ziemlich protzig TEMPO stand

„nun kommt mal in die strümpfe so wie blücher

den man im land als 'marschall vorwärts' kannt' -

hätt' der bloß so wie ihr hier rumgelegen

und sich einst nicht ein stück vom fleck gerührt

wir wären heut französisch doch von wegen

hat stracks die preußen in die schlacht geführt

bei waterloo und zeigte bonaparte

mit wellington was eine harke ist

des korsen niederlage war ne harte

was gern passiert wenn einer sich vermisst -

wer also TEMPO heisst und steht voll stille

hat eher einen knick in der pupille!“...

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