Ein Volk von Terroristen?

Skizze

von  Beislschmidt

Dieser Text gehört zum Projekt    Politische und Haltungstexte

Ein Volk von Terroristen?

In der Lesart von Netanjahu ist Israel eine faschistische Macht, die sich per Genozid seiner Feinde entledigen will. Was daran demokratisch sein soll, weiß kein Mensch. Der Konflikt hat sich in einer Weise entwickelt, dass nur Mord und Todschlag beide Kriegsparteien zum Ende führen können. Für Diplomatie ist es zu spät.
Wer die Eskalation mitverfolgt hat, sieht eine aufgepfropfte Staatsgründung, ebenso wie die Duplizität der Judenverfolgung - nur mit vertauschten Rollen.

Es ist nicht vorstellbar, dass es der Hamas ohne das Wissen der "unschuldigen" Palästinenser möglich war, über Jahre hinaus ihre Stellungen und Tunnel in öffentlichen Gebäuden, wie Krankenhäuser und Schulen, oder sogar deren Hilfestellung, zu bauen. Ebenso ist es kaum möglich 2000 Geiseln in geheimen Gefängnissen zu verstecken, ohne die Hilfe der Bevölkerung. Kann man deshalb ein ganzes Volk in Sippenhaft nehmen?

Gibt es eine Gesamtschuld?

Das Narrativ von der Mittäterschaft eines ganzen Volkes deckt eine Parallele zum deutschen Volk auf, denn wie konnte es sein, dass die Nazis 6 Millionen Menschen umgebracht haben, ohne auf die Mithilfe des deutschen Volkes zurückzugreifen?
Die Reichskristallnacht, die mit Denunziation, Demütigungen, Brandstiftung und Deportation von Millionen ins Vernichtungslager endete, hat das deutsche Volk durch seine aktive Mithilfe mit einem tiefgreifenden Versagen und einer Schuld aus dem 2. Weltkrieg entlassen. 


Stünde auf diese Mithilfe, ähnlich wie bei der Unterstützung der Hamas, aus Sicht des Stärkeren eine Legitimation gegenüber Tausenden von Kollarteralschäden, dann hätte die USA 1945 das gleiche Recht gehabt das deutsche Volk komplett auszubomben und wir alle wären womöglich nie geboren worden.


Wer sind wir, dass wir über die Kollateralschäden im Gaza urteilen? EhrlIch gesagt, ich weiß es nicht.


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Kommentare zu diesem Text


 ran (10.11.24, 17:03)
Wer die Eskalation mitverfolgt hat, sieht eine aufgepfropfte Staatsgründung, ebenso wie die Duplizität der Judenverfolgung - nur mit vertauschten Rollen.

Ach, ist das so, in Amsterdam werden Araber von Juden durch die Stadt gehetzt, mit Autos überfahren, Juden stoppen dort die Fußgänger und kontrollieren die Pässe ob sie Araber sind, wenn ja werden die bewusstlos geprügelt?
In deutschen Schulen werden arabische Kinder von jüdischen Kindern und Eltern gemobbt?
Propalästinenser werden an Unis von Europa bis Amerika von Juden regelmäßig gemobbt und geschlagen? Niemand wagt es in Europa ein Palästinensertuch zu tragen, weil körperliche Angriffe von Juden auf Propalästinenser an der Tagesordnung sind???
Der Kunstbetrieb suhlt sich in  antiarabischen Kunstwerken?

 Beislschmidt meinte dazu am 10.11.24 um 17:52:
Bitte kein whataboutism, ich will doch deine Ausführungen gar nicht in Abrede stellen. Da sind wir einer Meinung. 
ABER
Die Kernfrage lautet: Hat ein Volk eine Bringschuld von nunmehr 45.000 Tötungen im Gazakrieg zu verantworten? Sind 45.000 Tötungen eine gerechter Ausgleich für den Überfall und die Verschleppung von Geiseln? 

Ganz einfache Frage.

 ran antwortete darauf am 10.11.24 um 20:08:
Kann man deshalb ein ganzes Volk in Sippenhaft nehmen?
Die werden nicht in Sippenhaft genommen, die sollten aufhören, Israel zu beschiessen und die restl. Geisel freilassen.

Wie war das im 2. WK? Carepakete gab es erst nachdem die Nazis kapituliert hatten.

 Beislschmidt schrieb daraufhin am 10.11.24 um 21:55:
Schade, du hast meine Frage überhaupt nicht verstanden.
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