wie ich von dir hierher kam

Gedicht zum Thema Zufall

von  Tula

Dass du an jenem Tage wie ein scheues Reh ganz unbedacht
in meine Schonung sprangst, war durchaus ungewöhnlich.
An den nächsten Zufall fest zu glauben, Selbstverständlichkeit
in unserer kleinen Welt. Tatsächlich sah ich dich nach Wochen
ein letztes Mal. Mit trüben Blicken nur. Zu fern dein Hang.

Ich träumte noch ein Weilchen vor mich hin. Ein Zug
fuhr pünktlich(!) an sein Ziel, ein kurzer Wahn von Plan.
Dann fiel was man für ewig hielt in sich zusammen.
Jemand holte meine Segel ein und das Orakel der
Klabautermänner rief mir: Kurzschluss Freund, max well!
So gingen letzte Träume löten.

Der Rest in etwa wie hier folgt:
Spaß und Trabsal gegen Widerstände und Blindleistungen
Schwärme von Pfeilen, die mich stets verfehlten
versuchsweise Fallstudien von der Herzkante, ohne
empirische Nachweise für die Existenz einer Butterseite
eine Liste, seit Minuten leider voll (mir blieb die zweite)
darüber fliegende Teppiche, aus frischen Flausen gewoben
warfen den Groschen ab, der um ein paar Ecken kullerte
Ein Brief (von vierzig), der über sieben
Hände in die richtigen gelangte (mit Herz dahinter)
die unerwartete Fertigkeit, erfolgreich zu näseln
ein kurzer Zweifel am Geschick endlos tippender Affen
bis schließlich eine holde Wanderin des Weges kam.

War‘s wirklich Ich, der immer würfelte? – Ich denke manchmal
trotzdem noch an dich.


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