Bein Psychater

Text

von  Twiddy4You

Beim Psychiater

Ich denke mal, mein Hausarzt fühlte sich von mir genervt, also schickte er mich einfach zum -Psycho -!
Na gut, ich suchte mir einen in meiner Nähe im Netzt heraus, und da ich nicht “blond” bin, habe ich sofort in seiner Vita gegoogelt, er ist verheiratet, hat zwei Kinder, wohnt in einer schicken Villa.

Danach rief ich in seiner Praxis an, wegen eines Termins:
“Hier ist die Praxis von Herrn Doktor Schartan, um was handelt es sich bitte?”
Guten Morgen, mein Name ist Wagner, Peter Wagner, mein Hausarzt hat mich an sie verwiesen, ich brauche einen Termin!”
“Wer ist denn ihr Hausarzt?”
“Das ist Doktor Mayer!”
“So ja, einen Termin kann ich ihnen erst in fünf Monaten geben!”
Ich bekam sofort einen Weinkrampf.
Die Terminsachbearbeiterin wollte mich beruhigen:
“Aber nicht doch, bitte nicht vor Freude Weinen!”
Ich brüllte in den Hörer: “Wenn sie mir nicht sofort einen anderen Termin geben, werfe ich mich vor den nächsten LKW, der hier am Haus vorbei fährt!”

“Kommen sie bitte sofort morgen früh um acht Uhr in unsere Praxis!”
“Na geht doch!”

Bewaffnet mit ein paar Unterlagen, war ich am anderen Tag pünktlich zur Stelle.
Die Terminsachbearbeiterin entpuppt sich als heiße, üppige Blondine mit wallender Haarmähne

Mit fünfzehn Minuten Verspätung, traf dann auch der “Herr Doktor” ein.  
Eine große, grußlose Erscheinung ging an mir vorüber, auch seiner “Terminsachbearbeiterin” würdigte er keinen Gruß.
Als er die, mit dickem Leder gepolsterte Tür, hinter sich schloss, sagte sie: “Er wird sie gleich hinein Bitten!”
Es verging wieder eine viertel Stunde, aber dann:
Eine Stimme aus einen verborgenem Lautsprecher:
“Herr Wagner bitte!”
Die Terminsachbearbeiterin lächelte mir aufmunternd zu und so öffnete ich entschlossen die Tür und trat ein.
Zuerst konnte ich gar nichts erkennen, denn durch ein Fenster, welches vorn in der Wand war, flutete grelles Sonnenlicht herein.
Geblendet blieb ich stehen, eine Stimme sagte aber: 
“Setzen sie sich!”
Tatsächlich fand ich einen Stuhl und setzte mich.
Stille!
Ich starrte auf den schwarzen Umriss seiner Figur.
Stille!
Ich sah mich etwas im Raum um.
Stille!
So vergingen etwa fünfzehn Minuten.
“Weshalb sind sie hier?”
“ Mein Hausarzt konnte es nicht mehr ertragen, dass ich öfter mal seine Praxis, sagen wir mal, zerlegt habe!”
“Wieso taten sie das?”
“Seine schlechten Diagnosen über meinen Gesundheitszustand, behagten mir nicht!”
“Sie vertragen also keine Kritik?”
“Eine Frage Herr Doktor, Vertragen sie Kritik?”
Stille!
“Sind sie verheiratet?”
“Ja, bin ich!”
“Kinder?”
“Zwei!”
Ich öffnete meine Mappe mit meinen Unterlagen.
Ich habe da mal eine persönliche Frage:
“Hatten sie es in ihrem Leben schon einmal mit der Polizei zu tun?”
“Was soll diese Frage?”
“Nun, ich muss doch Wissen, w e n  ich mein privates Leben hier anvertraue!”
“Nein, hatte ich nicht!”
Ich stand auf und ging zu seinem Schreibtisch, er saß dahinter:
“Würden sie mir bitte einen Kaffee anbieten?”
“Äh ja, einen Kaffee!”
Er stand auf und ging zur Tür, “Frau Petersen, machen sie uns doch bitte zweimal Kaffee!”
Als er zurückkam, saß ich auf seinem Stuhl, ich sagte:
“Setzen sie sich doch bitte dort hin!”
Mein Finger zeigte auf meinen Stuhl, auf dem ich vorher saß.
Er setzte sich.
Ich starrte ihn an.
Frau Petersen brachte den Kaffee.

Ich sah in meine Unterlagen.
“Wie lange sind sie verheiratet?”
“Sieben Jahre!”
“So, jetzt brauche ich eine ehrliche Antwort!“:
“Haben sie ihre Frau schon einmal betrogen? Überlegen sie gut, ich Frage nicht gern zweimal!”
Er schnaufte etwas.
“In welche Ehe kommt so etwas nicht vor?”
“Also haben sie!”
Er rang mit sich.
“Ja, es ist eben so passiert!”

“Mit Frau Petersen?”
Er starrte mich an.

“Hat ihre Frau es erfahren?”
“Sie hat uns überrascht!”

Hier, auf dem Schreibtisch?“Wie hat ihre Frau reagiert?”
“Sie hat mir die Pistole auf die Brust gesetzt, ich darf Frau Petersen nicht entlassen, dafür nimmt sie sich die Freiheit, die sie für sich braucht!”
“Aha, also führen sie so etwas wie eine “offene” Ehe!”
Er nickt, geht an den Schreibtisch, öffnet ein Fach und bringt eine Flasche Cognac zum Vorschein, dazu zwei Gläser.
Wir prosten uns zu.

“Haben sie ihre Frau, während ihrer Ehe, schon einmal geschlagen?”
“Nein, wie kommen sie denn darauf?”
“Auch nicht Mental, so als wollten sie es gern einmal tun?”
Er sah mich plötzlich hasserfüllt an.
“Sie sind ja ein Monster, sie sind verrückt”!
“Ja, ich bin verrückt, aber immer nur dann, wenn man mich anlügt!”
“Also raus mit der Sprache, haben sie es schon einmal getan, oder nur versucht!”
Stille!
“Ich werte ihr Schweigen als ein -Ja -!
Sie wollen also, auf Grund ihres Titels, -Psychiater,- Menschen behandeln, obwohl sie doch selbst in einer schweren Krise stecken, wie können sie das vereinbaren?
Ich rate ihnen, gehen sie zu meinen Hausarzt, Doktor Mayer und lassen sie sich von ihm beraten!”

“Bitte gehen sie jetzt, bitte!”
“Erst wenn ich eine Antwort von ihnen bekomme!”
“Jaaa, ich habe es einmal getan, habe mich aber auch gleich entschuldigt, mir sind die Sicherungen durchgebrannt, einfach so!”
Stille!

“Bitte gehen sie, kommen sie bitte niemals mehr wieder, sagen sie ihrem Arzt, dass ich gesagt habe, dass sie völlig Gesund sind und machen sie dort gleich einen Termin für mich aus!”

“Danke Herr Doktor, das werde ich für sie machen, geben sie mir bitte noch meine -Gesundheit- schriftlich!” 




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