Heilung

Text

von  lugarex

Narrative von dem Mann, der vergessen zu gehen hat.


Ein grosser schwerer Mann hat einen noch schwereren Hirnschlag erlitten. Das warf ihn für längere Zeit auf die Liege, wo er untätig die Vögel und das Herumkriechen des Ungeziefers beobachtete. Den Ersten wünschte er gute Jagd, reiche Ernährung, den Anderen sicherer Versteck, wobei ihm schien das Wasser eine gute Lösung zu sein. Vögel können sicher weniger schwimmen als für die Jagd nötig ist, dafür können sie natürlich fliegen. Aber Stopp: es gibt doch unzähligen Vögel die auf dem und aus dem Wasser leben, ist ihm in Sinn gekommen, Storchen, Ente, Schwäne, Gänse und viel mehr. So hatte er sein Stoff zum Nachdenken und im Kopf kriech er in diverse Risse, Klüfte und so ähnlich mit ganzer Armada von Ungeziefer auf der suche nach sicherer Behausung, aber die Vorstellung von langen Schnabel der Störche oder von den kreuzfidelen Schnäbelchen des kleineren fliegenden Fleischfressern liess ihm keine Ruhe. Er muss sich das Ganze anschauen, wenn er wieder beweglich wird.


Eines Tages war es so weit. Er kroch mühsam aus dem Bett, wo er so langer Zeit quasi gefesselt war und erinnernd sich auf “seine” Ungeziefer, schmeißt sich in das warme Wasser des Bassins, der zur Therapie bereit stand. Totaler Schock, als er nach dem ersten Tempo zum Boden ging! Er – der hervorragende Schwimmer vor der Krankheit – drohte ihm zu ersaufen.


Nach der Meldung dem verantwortlichen Chefarzt hat er gleich zwei hübsche junge Therapeutinnen bekommen mit der Aufgabe, wieder zu schwimmen lernen. Der Zirkus durfte sein Anfang nehmen: Diverse Gürtel, Ganzgesichtsmasken, spezielle Schuhe für Wasser, Ohrenstöpsel und alles mögliche Hilfe Zeug hat er erhalten und zwei Stunden pro Tag sollte er das Wasser schlucken. Die begierigen, lüsterne jungen Mädchen haben dazu ihren Anteil abgeliefert und er konnte nach zweien Monaten wieder seine Delfin Tempi absolvieren, ohne dabei sein Ungeziefer nicht vergessen. Seine Forschung lief mit voller Kraft und er hat total das Gehen verlernt.



Zuletzt wurde er als Wassermann im unweit gelegenen Teich beobachtet, als er mühsam vom Wasser gestiegen hat, hinkend mit einer Krücke unterstützt, in das nahe Restaurant eilte, um sich ein Glas Bier nach so viel geschlucktem Wasser zu gönnen…





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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (26.02.25, 09:08)
:) :) 
wer sich herauskämpft aus solch tal
verdient ein bier dann allemal. :D

 lugarex meinte dazu am 26.02.25 um 09:53:
Schlimmste bei der Sache -- habe in der Zeit auch das Bier verlernt zu trinken! :(
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