Tier in den Sternen
Verserzählung zum Thema Liebe & Schmerz
von S4SCH4
Prolog
Seht das Tier! Sinne, die brennen! Sie brennen weil Lieb´ ihm versagt und getilgt war!
Vulkanartig späht ihm das Auge; in Glute verbrannt blaue Tränen! Die Flamme,
sie lodert ihm weiß in blau; außen auch rötlich im Glimmen, wie Donner die Stimme!
Seht das Tier! Sinne, die brennen! Sie brennen, weil Lieb´ ihm versagt und getilgt war!
Gefangen das Liebste im All der bedeutungsbeladenen Räume! Sie lügen,
doch Streiten und Kampf, sie sind zeitlebens Irrungen! Einstmals ein Menschlein!
Liebe sei höchstes Gut; doch ist´s noch gut, wenn´s dem Sprecher nicht gilt wie er´s sich will?
Geheißen zur Liebe! Es sagt ihm das wurzelnde Wort; doch wer sieht ihn an? So seht:
Seht das Tier! Sinne, die brennen! Sie brennen, weil Lieb´ ihm versagt und getilgt war!
I
Übrig vom Mensch ist gebrochenes Herz! Es liegt offen den ganzen Gestirnen
zur Schau! Alt und Neu schaut hier funkelt hernieder auf menschlichste Glieder. Gesteine
sie spiegeln des Menschen Gestalt und Fleisch. Altes in grau im Unvermögen; neues
sich formend in jünglichem Licht. Aber zuweilen: der ewiglich gestrige Moder!
II
Gravitationen! Sie gieren nach Golde! Der lebende Mensch ists. Er ist
Tier! Willig noch zeigt er dar: funkelnde Wahrheit. So rein wie auch makellos. Doch noch:
ist grau des Gesteines zu grau um die Farben zu sehn! Gleich dem Bullen: er setzt die
Hörner dem Steine entgegen! Ein Sternzeichen bildet sich da! Aus den jungen
und hellen Gestirne, der Freundschaft von Sonne und Mond doch besichert! Man mag wohl
sagen, das ohne dem Scheine von lichterlich Wonne, die Sterne selbst blind sind!
Wandelnde Wahrscheinlichkeiten aus dunkelstem Raume; Vermutung ist nur was
wohl hier mal zu drehen sich sucht. Auch unmöglich zu sehen, wie Masse Anziehung
die Dinge in Anspruch zu nehmen vermag! Allerorts ist: Gefahr im Verzuge!
Nicht sichtbar Gewalt zieht den lebenden Körper in Teile! Es ruft nur die Freiheit
zur Probe den Dichter! Er rennt auf seinem getreu neu erstandenem Pferde,
die Bahnen der Sterne durch Räume und Zeit! Um hier Steine zu setzen in rechter
Folge und stimmend Bestimmung! Es wirkt hier am Orte der schwärzliche Zauber!
Aus der Umhöhlung des tiefen verborgenen Wesens, holt wackerer Reiter,
die Währung zum Glauben hervor! Die in rechter Befolge, die wahre Bestimmung
mit Reuse und Netze zu fangen befähigt ist! Ja er beginnt nun, den Gräber,
den doppelten Träger von Kopfes Gesichte im Sternschein zu sehen! Wie jener
nur Schatten der Sonne ist. Nichts als der Lüge Betrag um sich Wahrheit zu nennen.
Gevatter des Schattens! Ein quälender Geist der durch Liebe sich Rechte zum Dasein
erwirbt durch Gesetze des liebenden Lebens. Schmarotzer des Wassers; dem Erbe
von Blutes Geburt!
III
Tierisch in Sternen Gebilde gedrücktes Erscheinen! Ein Kreiszeichen zeichnet
sich stark und in Punkten als glühende Gliedern aneinander. Weiterfort leuchtet:
inmitten des Antlitzes sonnengleich ballrund die Wolke. Erst just ists heraus aus
der Weite gekommen; gebildet in zweiter Grad Generation. So das Eisen
schon, ja und auch schwereres Metall sich suchend und findet im wirr´nden Tumulte!
Gesammelt in wuchtvollen Knallen des einstigen Sterns; er war: Zwerge in weißem
Gewande! Geschrumpft war er! Pressende Kraft, die ihm drückte und sprengte ins Weite!
Doch sammelt sich neu was einst gänzlich war; Wolken aus Wasser gerieben durch Eigenkraft!
Sie presset und wärmt sich in Zub´reitung neuesten Breies; die Masse die trübe
und milchige! Schmelzend auf köchelnder Flamme aus innerem Ofen, ein Tiegel
aus heller Fus´ion! Es zeigt: Helios Stoffe sich! Gelbes Erscheinen: es erschien!
Gar jüngfräulich: Strahlungsgeburten, sie wickeln sich knäulend einander im Tausche!
Was lange hier währet, es währet so endlich! Den Schein zum Bestande zu stärken:
es fordert die Duldsamkeit! Fühlend die Reibung des formenden Scheines; der ewiglich
geheimes Beseelen aus Ferne zu senden berufen ist. Spendende Dauer;
ein Herz für die Ewigkeit! Kennend die wahre Gestaltung der Liebe und seiner
schattenvoll ängtlichen Nachtmusik. Weise wer ihr sich nur ausschließlich gebe!
Der Mensch bleibt erkannt so vom Leuchten im Dunkel. Vertrauend auf Spende und Ernte!
Die Sonne sie strahlt und spendet, erwandelt die Zeit und das Licht ist ein jedem
gereicht! Sie leuchtet und dies nimmt sie betrachtend in Pflichten. Unwillentlich sprechen
sich Klage und Unmut über altes Ge/stein in sie aus; dass in Kraft ihrer Gabe
beschimmert wird. Massereich Brocken im Himmel, wie Saurier alt und Fossilien
gleich! Saugend die leichten Gedanken in fetter Gefräßigkeit. Aber doch die eigene
Teilung und gänzliche Wicklung, sie allein hat´s hoch nur gehoben!
Betrachtende Augen: sie schimmern auch statt.
IV
Ewiger Bau der verliebenden Natur. Quellend aus Wassers Atome;
Niemals wird Herzens Erscheinen verdunkeln, denn: reibende Urkraft sie fügt, die
Silben zu neuerlich Sätzen aus alten Buchstaben! Das Buch deiner Liebe,
Universums Bestand! Doch Bezeichnung ist´s nicht was die Liebe berührt. Die Geschichten
zusammengetragen von spiegelnden Brocken! Das Buch ist Bedeutung der Zeichen;
nicht zeichnende Deutung! So glaubet die Liebe auf ewig dem Sinne; wohlweislich:
das dieses doch niemals als Kerne vergehen kann! Mögen auch Ketten aus Zeichen,
irrender Glieder sich knäulen, sie täten´s aus Liebe, ja! Doch: noch zuweilen,
sprenget der Druck der Umgliederung Glieder selbst; also zeigt dieses Geschehen:
Bezeichnende Art unentsprechend dem Dinge, das Liebe im Wesen bedeutet!
Kein Fehl ist das Lösen der Bande; es zeiget in richtiger Sehung nur Richtiges!
Vergeltend das Vorher durch Schmerze! Getragen von sammelndem Becken vom Neuen!
Und Neues: Es blickt in die richtigen Stoffe um Glieders Ersehung zu formen;
sammelnd die Teile umschwirrender Wolken, die Farben sich einend und fügend;
zu hellerem Scheine für Morgen aus Lichtern der Sterne beschienen vor Jahren.
Die Einzige Orientierung im dunklen Gestirne! Sieh liebende Lichter:
die einzig auch dauernden warmen Gebilde; der Rest in erkaltetem Zustand.
Das Schwere wird Leichtens Gehilfe; das Kalte so Warmes bedürftig als nehmend.
Erkaltetes Eisen, beschweret´s Gemüte. In harten und großen Gesteinen,
gefangen die einstig so liebenden Strahlquellen spendender Wärme; verfestigt
ihr Quell! Wie vermag es zu brechen, des spröden Metalles Erhärtung? Sucht Liebe
in Freiheit bewegende Teile des starren Bildes der Bindung doch wegen;
zu reiben die Berge gebannter Giganten im Felde von Schwerkrafts Bewirkung!
im Rauschen des Alls, das verkündet: das Liebender sucht in der Weite die Teile
zu bergen ein Wrack in dem Golde der Liebe, zur Schmelzung der bäldig im Glanze
aufgehenden Sonne noch liegt! Weislich: Keiner der künftigen Strahlen, er könne,
erwärmend geheißen sein ohne ihr Zutun. Oh, sei es denn möglich erachtet,
im Folgendem schwere Bepanzerung Eisens Gefangenschaft, löslich gestaltend
zerschellen zu lassen? Wie Hammerschlags Treffer, zerspaltet auch Holze mit Nägeln?
Nagels Beköpfung, sie gleichet verbliebender Fläche Erinnerungs Forme;
Hingegen die Spitze: geschliffen ist´s; gleich diamantene Art! Zeigend die Struktur
mit welcher sie Liebe gepflegt hat zu allen auch lebenden Wesen!
Der Hammer als Glaube der Ursprünge: Trümmernd die Schwere des alten Gerippes;
formend den Knochen durch Brüche. Es wächst der noch junge Leib, leichter als früher.
Hartes dem liebenden Leben nicht fähiges, blickt selbst gewählt in dem Strahle;
gleißende Kraft, sie zerschneidet Gesteine wie Butter. Die Teile: zerstammelt!
Kreisende Bedeutung winzig in Hände genommen und löslich wie Milche
in heißem Gewässer! Bezuglose Schwerkraft kraftlos wirkend am Felde;
vergessen das früh´re Gemäuer um Ketten herum; sie erwähl´n ihr Gesprenge!
In groß und geschwungenem Bogen zerfasert in Klein geteilten Fragmente
Gliederungs Bindung! Um neu zur Geburt zu erbringen: die ewige Liebe!
So fein in Bewirkung, durchdringend verschlossenste Feste an oberster Fläche!
V
Gelbes Gestirn am erhellten Gewölbe. Du brennest beständig nun um dich;
Sag: Täuschet der Blick den in Sonnens Gestrahlsbündel Schauenden? Irre er, oder:
Ist´s vielmehr die Wahrheit der Zeit? Sich erzeigend im werdenden Lichte; was soll es:
Erklimmend die kalte Verspiegelung eigener Welten? Ist´s Raube gewesen;
Entnahme vom Mantel inmitten der kalten Umgebung; unwillentlich Tode?
Gegürtet nun Spiegels Bewusstsein; die Liebe von dannen! Ist´s wirklich die Wahrheit?
Oder betrügt nicht der eigene Blick, das Gelebte; verlierend sodann nur:
Liebe Behausung; die letzte verbliebene Heimat nur haltend durch lieben.
Ein Blick in die Sterne, er mag nun dort Fragen wie Laute erhalten sich eigens
als Götter beschreiben zu wollen; von Fehlern und Spiegelschein sprächen wie Wahrheit.
Unsäglich die Laute von irrenden Lichtern! Der blinde, bestimmende Irrtum,
er waltet in ihrem Verblenden! Ist´s böswillig nicht, so ist´s Lehre der Zeiten;
dunkle Verirrung auf Lebensweg unkultiviert Liebes Geschenke! Unfähig scheint´s
in ihrem Gelichte erscheinenden Spektrums, zu zeigen des Menschen Bestimmung.
Die Arbeit am gehärteten Wesen der gestrigen Art, sie ist Hammerschlags würdig.
Einschlagend die irrenden Kiesel auf friedvollen Erdgründen, doch ohne die Absicht.
Zum Blute bestimmte Geschehnisse fügender Netze und Löcher des Himmels;
sie mögen gar lieben getroffenen Körper; anziehend durch Kräfte der Massen!
Doch: Körper, er bleibt im Erleiden getroffen, verwundet im Brande des Feuers.
Unsäglich Universums Geschehen! Gesegnet zur Liebe wird liebende Masse
zum fühlbaren Leiden im düsteren Kleide der Frage nach Flüchen und Sinne!
Es keimet die Irrung dann eigens im gänzlichen Leibe; die Segnung nicht sehend!
So Liebe erprobend relativen Bezuges Empfindung von Körpers Gesetzen.
Verwirrung durch Wechsel der Kleider, gestohlen der Teppich wie Haares Perücken!
Spielend die eigenen Kinder nun schamlos mit liebender Wahrheit und Leben.
Es öffnet die Pforte das Kassenhaus; Leben, es fordert stets Preise vom Menschen.
Aufstehend der Erdling wenn neuerlich sichtbar wird: Lichte des schattigen Umriss.
Nicht länger im rennen vor Schattens Gebaren und Drohen; es scheinen die Hüllen,
hohle Umformung das Wesen verdeckend, das Menschleins Wesen ergänzt.
Der Maulwurf des Alls: er umgräbt das verdunkelte Hüllenwerk; landet so direkt
im Zwecke der Liebe! Das Leben ist stets auf der Schneide bezeichnender Regeln
und wahrer Bedeutung! Und desto minderer jene nur wahrlich verstehen,
so größer die scheinende Regel; denn haben sie nicht mehr als dieses zu bieten!
Woher soll Ihnen bekannt sein, Wesens Bewahrung, wenn jene Geburt doch,
aus Kreisen und Linien besteht; deren Wahrheit im Entweder- Oder entscheidet.
Sie bilden den Berge, auf welchen die Wahrheit nur steht! So geziemt es den Menschen
zu stehen nur obenauf; sehend des Berges Gegipfel, anstatt in der jäh aus-
gehobenen Grube des Loches vom irdenen Gebäude! Das weite Gelände,
es lasset den Menschensohn spüren, wohin er zu geh´n hat der Heimat entgegen!
Doch sieht ersie vage nur; als spüre er Liebstes im Tanze auf Wiesen im Frieden,
zuweilen er/sichtlich das Wahre. Aber Türme, sie wachsen empor dann, versperrend
die Sicht zu der Liebsten; das fühlen nur führt ihn dann wieder von weit her ihr heran.
Es scheint auch: dass Kometen Dringen, dem Leben beschieden war; nur die Bedeutung,
aus Umständen herleitenden Glaubens bewirkt das erschwerende Leben der Dinge.
Vergessen der Form im Bewahren der Liebe es wäre nun heilvoll, doch kosmisch
Ge-setze, sie geben nur dieses zum Preis doch von jenem; genug denn der Sorgen!
IV
Was soll es bedeuten, das einstige Sonnen zu neuern sich möglich bezeichnen?
In vagen Beschreibungen davon erzählen der thermische Pulsschlag, erneuert
Zur Wiedergeburt eines Sternes von früherem Alter zu führen vermöchte.
Abkühlend nach ärgster Verbrennung umliegender Nebel, in Form von Getieren.
Einstmals abstoßend die Hülle in weite Umwehung; nun brennend der Stachel,
erkaltet die Form und verflogen die sondernde Aura; die Kugel, sie
wandelt!
Vergessen die früh´re Materie; neue Verbrennung ermöglicht auf´s Neue;
doch Dinge, die hier und dort fliegen, sie rufen im All aus der einstigen Fügung.
Errinerung´s Lichter von hellen Prozessen die in Nacht einst zu strahlen verliefen,
verrichten in Phasen, in Teilzeit noch Dienste; zerfasert doch sichtbar betrachtbar!
Die kenntliche Kunde der Sternenschau, blickt nur was da ist; nicht meidend, nicht wollend!